Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank hätten sich im laufenden Jahr nicht unterschiedlicher entwickeln können. Bei beiden Konzernen stand 2022 die Sanierung im Mittelpunkt. Anfang 2023 dürfte sich der Fokus indes auf ein anderes Thema verschieben - und das nicht zum Nachteil der Aktionäre.
Die Deutsche Bank schließt 2022 ihren Umbau ab, bei der Commerzbank läuft die Restrukturierung voraussichtlich noch bis 2024. Ein großer Teil der Wegstrecke ist aber bereit geschafft. Abgesehen von einer Rezession sollte Anfang 2023 das alles beherrschende Thema die Ausschüttungspolitik sein.
Akzeptable Rendite bereits 2023 erreicht
Beide Aktien dürften nach aktuellen Schätzungen 2023 eine Dividendenrendite von etwa drei Prozent liefern. Bei der derzeitigen Inflation bringt das keinen Ausgleich, aber die Commerzbank zahlte zuletzt 2019 eine Gewinnbeteiligung an die Aktionäre aus. Zudem sollen die Ausschüttungen kontinuierlich steigen.
Sogar Aktienrückkäufe möglich
Sollen für das Geschäftsjahr 2022 noch 30 Prozent des Jahresüberschusses ausgeschüttet werden, so will das Commerzbank-Management 2024 schon die Hälfte dafür verwenden. Denkbar sind auch Aktienrückkäufe ab kommenden Frühjahr. Zuletzt peilte der Vorstand Ausschüttungen von drei bis fünf Milliarden Euro im Zeitraum 2022 bis 2024 an.
Milliarden vor Ausschüttung
Die Deutsche Bank hat bereits wieder eine Dividende gezahlt und hat bis 2025 einen konkreten Plan zur Anhebung präsentiert. Auch der Rückkauf eigener Aktien wurde dieses Jahr aufgenommen. Insgesamt acht Milliarden sind bis 2025 für Ausschüttungen vorgesehen. Da bisher erst 700 Millionen Euro abgeflossen sind, dürfte es 2023 erst richtig losegehen.
Im kommenden Jahr stehen die Ausschüttungspläne der beiden Großbanken im Mittelpunkt. Ob eine Rezession oder Begrenzungen der Finanzaufsicht das Vorhaben noch durchkreuzen, muss sich zeigen. Positiv ist das Signal in jedem Fall. Es zeigt, dass die Institute endlich wieder dividendenfähig sind.
Beide Aktien sind laufende Empfehlungen, die nicht nur bis zum Jahresende, sondern auch 2023 Kurspotenzial bieten. Spekulativ-orientiere Anleger greifen zu.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG