In Zeiten hoher Inflation suchen viele Anleger Zuflucht bei Dividendentiteln. Finanzaktien können hier einen Blick wert sein, Deutsche Bank oder Commerzbank haben ihre Zahlungen aber nur eingeschränkt. Denn aufgrund der Sanierungs-Programme haben sie die Zahlungen zwischenzeitlich teilweise eingestellt. DER AKTIONÄR erklärt, wann es wieder Ausschüttungen geben könnte.
Die Commerzbank gilt schon lange als Problemfall an der Börse. Zahlreiche Effizienz-Programme brachten seit Jahren keine Wende bei der Profitabilität. Doch die aktuelle Sanierung hat bessere Chancen. Aufgrund der hohen Abschreibungen kam es 2020 indes zu einem Verlust und Ausschüttungen wurden vorerst ausgesetzt und wären auch schwer vermittelbar gewesen.
Für 2022 Dividende geplant bei Commerzbank
Seit mehreren Quartalen sieht es aber wieder besser aus, nach letztem Stand plant der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende. Bei einem Nettogewinn von mehr als einer Milliarde soll die Ausschüttungsquote 30 Prozent betragen. Allerdings nach Abzug der Zahlungen an Inhaber von nachrangigen Eigenkapital-Anleihen.
Der Konsens erwartet für das Geschäftsjahr 2022 eine Ausschüttung je Aktie von 0,227 Euro. Bezogen auf den aktuellen Kurs wäre das eine Dividendenrendite von 3,6 Prozent. Die Commerzbank hatte zuletzt 2019 eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie gezahlt.
Deutsche Bank schüttet bereits aus
Die Deutsche Bank hat ihre Sanierung schon eher begonnen und zahlte im laufenden Jahr bereits wieder eine Dividende von 0,20 Euro je Aktie. Der Konsens erwartet für 2022 eine Rendite von 3,7 Prozent.
Die beiden deutschen Großbanken müssen im Gegensatz zu vielen Konkurrenten erst noch zeigen, ob sie wieder regelmäßig Dividenden ausschütten können. Verlässliche Dividendenzahler sind beide Titel nicht.
Einen Blick Wert sind Commerzbank (Stopp 5,50 Euro) und Deutsche Bank (Stopp 5,90 Euro) dennoch. Denn die Zinswende und die hohe Inflation laden Anleger zu einer Spekulation ein.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
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