Der radikale Konzernumbau hat die Deutsche Bank im zweiten Quartal dieses Jahres tief in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich steht ein Nettoverlust von 3,1 Milliarden Euro zu Buche. Das sind 300 Millionen Euro mehr, als das Kreditinstitut im Rahmen der Umbaupläne Anfang Juli in Aussicht gestellt hat. Bei den Handelserlösen erzielte die Deutsche Bank 1,69 Milliarden Euro, Analysten rechneten mit 1,79 Milliarden Euro.
Ohne die Belastungen durch den Umbau hätte die Deutsche Bank im Berichtszeitraum einen Gewinn nach Steuern von 231 Millionen Euro eingefahren. Die harte Kernkapitalquote betrug im zweiten Quartal 13,4 Prozent (erwartet 13,5 Prozent), der Umsatz lag bei 6,2 Milliarden Euro. Die Erträge in der Unternehmens- und Investmentbank knickten um satte 18 Prozent auf 2,94 Milliarden Euro ein.
Radikaler Umbau
Konzernchef Christian Sewing will mit einer grundlegenden Neuausrichtung die Dauerkrise des Instituts beenden. Die Zahl der Vollzeitstellen soll bis Ende 2022 um rund 18 000 auf weltweit 74 000 gesenkt werden. Das Investmentbanking, das der Bank milliardenschwere Strafen einbrockte, wird kräftig gestutzt. Die Kosten für den Umbau in Höhe von rund 7,4 Milliarden Euro will die Bank aus eigener Kraft stemmen. Das drückt die Deutsche Bank tief in die roten Zahlen.
Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing steht vor einer Mammutaufgabe, die Bank wieder auf Vordermann zu bringen. Ob das mit einer massiven Neuausrichtung des Kreditinstituts gelingt, bleibt abzuwarten. Ohnehin leidet die Deutsche Bank unter der anhaltenden Niedrigzinsphase. DER AKTIONÄR rät weiter, die Finger von der Aktie zu lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)