Die Aktie der Deutschen Bank steht heute an der Spitze des DAX. Sie profitiert in erster Linie von einem charttechnischen Kaufsignal. Fundamental hat Vorstandschef Christian Sewing dagegen eher schlechte Nachrichten parat. Demnach dürften die Turbulenzen bei Gewerbeimmobilien in diesem Jahr anhalten.
Christian Sewing blickt weiter skeptisch auf die Lage bei Gewerbeimmobilien. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank mit anhaltenden Turbulenzen im laufenden Jahr. Auf einer Finanzkonferenz am heutigen Dienstag sagte Sewing, dass er davon ausgeht, dass die aktuelle Krise im Gewerbeimmobilienbereich im Jahr 2024 anhält.
Die Rückstellungen für Kreditausfälle erwartet Sewing am oberen Ende der prognostizierten Spanne. „Insgesamt wird es keine große Entlastung geben“, so der Vorstandschef mit Blick auf die Herausforderungen für Gewerbeimmobilien im Jahr 2024. Diese Nachricht dürften vor allem die Anleger der Deutschen Pfandbriefbank nicht gerne hören.
Für die Deutsche Bank spielen US-Gewerbeimmobilien dagegen nur eine untergeordnete Rolle – nicht zuletzt weil Christian Sewing den Konzern seit seinem Amtsantritt im April 2018 breiter aufgestellt hat als in der Vergangenheit. Dadurch kann zum Beispiel auch die Schwäche im Investmentbanking besser ausgeglichen werden.
Der Aktie kann das heute ohnehin nichts abhaben. Die Deutsche Bank liegt mit einem Plus von fast fünf Prozent an der Spitze des DAX. Hintergrund ist ein massives charttechnisches Kaufsignal, das durch den Sprung über das alte Jahreshoch von 12,83 Euro generiert wurde. Anschlussgewinne in den kommenden Tagen sind wahrscheinlich.
Die Aktie der Deutschen Bank ist durch das jüngste Kaufsignal auch kurzfristig wieder interessant geworden. Daran ändern auch die Aussagen Christian Sewings zur Krise bei Gewerbeimmobilien nichts. Das gilt auch für die mittel- bis langfristigen Aussichten. Die Aktie bleibt auch fundamental einer der Favoriten im europäischen Bankensektor.