Die Deutsche Bank ist in der Vergangenheit schon des Öfteren negativ aufgefallen, was regulatorische Themen angeht. Der jüngste Zwischenfall verärgerte nicht nur die Europäische Zentralbank und die deutsche Finanzaufsicht, sondern kostete das Unternehmen auch erneut einen Betrag in zweistelliger Millionenhöhe.
Die EZB und die BaFin hätten der größten deutschen Bank mitgeteilt, dass die Untersuchung, das sogenannte Teal-Projekt, ihrer Ansicht nach zu lange gedauert habe und nicht umfassend genug gewesen sei, sagten Insider.
Das Projekt Teal untersuchte über zwei Jahre lang Dutzende von Fällen, in denen Mitarbeiter Devisenderivate an kleine und mittlere spanische Unternehmen verkauften, obwohl sie wussten, dass die Produkte für diese Kunden zu komplex waren. Die Untersuchung, die vor kurzem abgeschlossen wurde, führte zu Vergleichen mit Kunden in Höhe von mehreren zehn Millionen Euro und zur Entlassung mehrerer Mitarbeiter, wie Bloomberg berichtete.
Vertreter der EZB, der BaFin und der Deutschen Bank lehnten es ab, die Nachricht zu kommentieren, über die zuerst die Financial Times berichtet hatte.
Die Rüge ist nur die jüngste in einer langen Reihe von Beschwerden, die die Aufsichtsbehörden an den Kreditgeber gerichtet haben, weil sie der Meinung sind, dass die Kontrollen und Compliance-Systeme nicht ausreichend verbessert wurden. Der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing hat wiederholt versprochen, die Lücken zu schließen, und zusätzliche Mittel in das Problem gesteckt, was dazu führte hat, dass die Kostenziele verfehlt wurden.
Zwar war der Derivateverkauf an die spanischen Unternehmen ein Fehler. Doch die Kosten bleiben im Rahmen, der Markt hat dies längst eingepreist. Die Aktie bleibt deshalbt weiter auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.