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21.06.2023 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Schneller als gedacht

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Deutsche Bank

Bei der Deutschen Bank kommt es zu mehreren Wechseln im Top-Management. Einer der Hauptgründe ist, dass Karl von Rohr, Stellvertreter von CEO Christian Sewing, sämtliche Führungspositionen abgibt. Die Nachfolger sind schon länger bekannt. Nun geht aber alles schneller als gedacht. Die Aktie setzte gestern hingegen an einer wichtigen Unterstützung auf.

Die Deutsche Bank bekommt vier Monate früher als erwartet einen neuen Privatkundenchef. Claudio de Sanctis werde zum 1. Juli als neues Vorstandsmitglied die Verantwortung für diesen Bereich vom scheidenden Deutsche-Bank-Vizechef Karl von Rohr übernehmen, teilte die Bank mit. De Sanctis war bisher unterhalb des Vorstandes zuständig für das Privatkundengeschäft im Ausland und hat daher in dem Segment bereits einige Erfahrung

Wie im April angekündigt bleibt von Rohr aber bis zum Ablauf seines Vertrages am 31. Oktober 2023 Mitglied des Vorstands und soll seinen Nachfolgern beratend zur Seite stehen. Ende April hatte die Deutsche Bank mitgeteilt, dass de Sanctis und von Moltke die Vorstandsressorts von Rohrs „spätestens ab 1. November“ übernehmen sollen. Die Möglichkeit einer früheren Übergabe sei bereits im damaligen Aufsichtsratsbeschluss vorgesehen gewesen, so die Deutsche Bank: „Sie schafft frühzeitig klare Verantwortlichkeiten.“

Von Rohr geht offiziell freiwillig. Der langjährige Weggefährte von CEO Christian Sewing war aber vor allem durch seine Rolle bei der Vermögensverwaltungstochter DWS Group in die Kritik geraten. Ihm wird vorgeworfen, dass er vor rund zwei Jahren nicht härter durchgegriffen hat, als die ersten Greenwashing-Vorwürfe gegen die DWS aufkamen. Denn bis zuletzt war er auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutsche-Bank-Tochter.

Im Vorstand der Deutschen Bank wird James von Moltke, Vize von Sewing und Finanzvorstand, für die DWS Group zukünftig die Verantwortung übernehmen. Laut DWS Group wird in einem getrennten Prozess über die Nachfolge von von Rohr als Aufsichtsratsvorsitzendem entschieden.

Von Rohr wird zugeschrieben, dass er unter Sewing viele Rechtsstreitigkeiten beilegen konnte. Das hatte die Deutsche Bank nach der Finanzkrise Milliarden gekostet und lastete lange auf der Reputation des Finanzinstitutes. Durch seine Rolle bei der DWS Group hat er aber Vertrauen verspielt.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Gestern schloss die Aktie der Deutschen Bank mit 9,33 Euro knapp über der Unterstützungszone bei 9,31/9,13 Euro. Heute gilt es sich davon nach oben abzusetzen. Andernfalls droht ein zähes Ringen in den kommenden Tagen. Im laufenden Jahr könnte die Bank trotz Problemen im Investmentbanking im Kreditgeschäft positiv überraschen. Die Zinswende in der Eurozone ist noch nicht am Ende angelangt. Investierte bleiben daher mit Stopp bei 7,70 Euro dabei.

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