Der gestrige Zinsentscheid der US-Fed hat in den USA die Märkte beflügelt. Denn die Notenbank reagierte weniger aggressiv als gedacht. Zu den Profiteuren gehörten unter anderem Finanztitel, auch die Deutsche Bank reagierte positiv. Eine wichtige Marke ist nun gefallen.
Die amerikanische Fed hat gestern Abend den Leitzins um 50 Basispunkte auf eine Spanne von 0,75 bis 1 Prozent angehoben. Damit blieben die Notenbanker im Rahmen der Markterwartungen. Für kommende Sitzungen gab Fed-Chef Jerome Powell entspanntere Signale als zuletzt: „Derzeit diskutieren wir nicht über eine Anhebung von 0,75 Prozentpunkten“, stellte er klar. Dies war in den vergangenen Wochen von einigen Notenbankern ins Spiel gebracht worden.
Auch der Abbau der Bilanzsumme soll nun langsamer und bedachter erfolgen, als vielfach befürchtet wurde. In Folge der gemäßigter als erwartet ausgefallenen Beschlüsse setzten die US-Börsen zu einer Erleichterungsrallye an: In Summe wurde es der beste Tag seit Mai 2020.
Rückenwind erhielten auch die Aktien der Deutschen Bank im vorbörslichen Handel. Die Marke von zehn Euro konnte zurückerobert werden. Im Vormittagshandel musste die AKtie allerdings wieder etwas davon abgeben.
Die Bewertung der Deutschen Bank mit einem 2022er-KGV von 6 ist deutlich günstiger als der Gesamtsektor mit 8. Somit ist der Rückgang beim KGV nicht nur den Kursverlusten der letzten Monate geschuldet. Eine weniger aggressive Fed-Politik und eine Zinswende in der Eurozone könnten nun für mittelfristig höhere Kurse sorgen.
Hält sich im Tagesverlauf die Marke von zehn Euro, dann können Mutige noch einsteigen. Investierte halten die Aktie.