In China ist erneut ein Immobilienkonzern von der Insolvenz bedroht. Erst im Herbst vor zwei Jahren sorgte Evergrande für Turbulenzen an den Aktienmärkten. Bei Country Garden könnten nun auch ausländische Finanzkonzerne unter den Gläubigern sein, darunter auch die Deutsche Bank.
Lange war Country Garden der größte Immobilienentwickler Chinas, wenn man sich nur den Umsatz ansieht. Im laufenden Jahr brach das Geschäft allerdings ein und man konnte kürzlich die Zins-Zahlungen für zwei in Dollar ausgegebene Anleihen bei Fälligkeit nicht leisten. Der Handel mit mehreren Anleihen wurde auf unbestimmte Zeit eingestellt.
Der Immobilienmarkt in China ist schon seit Längerem unter Druck. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg sank das Volumen der verkauften Häuser auf ein Sechs-Jahres-Tief. Die Preise für neue Immobilien gaben den zweiten Monate in Folge nach. Besserung ist kurzfristig nicht in Sicht.
Da sich das Land mittlerweile auch für ausländische Finanzkonzerne geöffnet hat, bestehen theoretisch Ansteckungseffekte. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass BlackRock Country-Garden-Anleihen halten soll, die Allianz, UBS und JPMorgan sollen auch betroffen sein.
Die Deutsche Bank hat laut dem Bericht 73,1 Millionen Dollar in Country-Garden-Anleihen investiert. Allerdings könnten alle betroffenen Firmen auch für Kunden Gelder investiert haben. Zudem ist nicht klar, ob sich die Bestände zuletzt geändert haben.
Als ausgefallen gelten die Anleihen noch nicht. Allerdings drängt die Zeit. Ob die Deutsche Bank selbst betroffen wäre, ist unklar. Derzeit notiert der Kurs exakt auf der 50-Tage-Linie bei 9,95 Euro. Für einen Impuls müsste sich die Notierung davon klar nach oben absetzen.
Die Aktie ist derzeit eine Halteposition mit Stopp bei 8,00 Euro.