Das Ende des Billiggelds rückt näher - zumindest in Amerika. Damit wird eine große Angst der Amerikaner Realität. Das spiegelt sich in den Aktienkursen wider. Vor allem die Bank-Aktien fahren seit Tagen Achterbahn – mit mehr Talfahrten.
Die erste Anhebung der US-Leitzinsen seit der letzten großen Finanzkrise ist nur noch eine Frage der Zeit. Wenn die Fed an diesem Mittwoch tagt, geht es vor allem darum, in welchem Tempo sie den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik im nächsten Jahr vollzieht. Am Mittwochabend werden die Finanzmärkte deshalb jedes Wort von Notenbankchefin Janet Yellen auf die Goldwaage legen.
Angesichts eines kräftigen Rückgangs der Arbeitslosenquote und starkem Wachstum scheint die Nullzinspolitik in den USA kaum noch angemessen. Anleger rechnen Mitte 2015 mit der Zinswende. Für Unsicherheit sorgt vor allem, wie schnell die Zügel danach weiter angezogen werden. "Die Fed wird die Leitzinsen wohl aggressiver anheben als vom Markt erwartet", sagt Ökonom Bernd Weidensteiner von der Commerzbank.
Das sieht auch Joseph LaVorgna so, der US-Chefökonom der Deutschen Bank. Allerdings verschaffe der Ölpreis-Absturz zunächst noch etwas Zeit. Die billige Energie halte die Inflation niedrig, das nehme Handlungsdruck von der Fed. Doch die Stoßrichtung ist klar: In den USA stehen die Zeichen auf Mäßigung.
Nur was für Mutige
Die Angst vor der Zinswende setzt die Märkte seit Tagen unter Druck. Bank-Aktien verlieren besonders stark. Das Chartbild der Deutschen Bank hat sich merklich eingetrübt. Nun rücken wichtige Unterstützungen in den Fokus. Die nächste wichtige Unterstützung wartet bei 22,66 Euro, die nächste bei 21,08 Euro. Dann geht der Blick Richtung 20 Euro, dem 5-Jahres-Tief aus dem Jahr 2011. Sollte allerdings bald Mario Draghi mit dem sehnsüchtig erwarteten QE-Programm starten, werden Bank-Aktien auch wieder gefragt sein. Bis dahin dürfte es aber volatil bleiben. Demnach sollten nur mutige Anleger mit Geduld einsteigen und den Stopp bei 21,50 Euro setzen.
(Mit Material von dpa-AFX)