Die Inflation in den USA ist hartnäckiger als gedacht und sinkt wenn überhaupt nur in Minischritten. Die Veröffentlichung der Zahlen für September führte gestern an den US-Märkten zu einer Berg- und Talfahrt. Bankaktien – auch in Europa – haussierten dagegen. Bei der Deutschen Bank kam noch ein positiver Analystenkommentar dazu.
Wenn die Inflation weiter auf hohem Niveau verharrt, dann muss die Fed die Leitzinsen noch stärker anheben als bisher erwartet. Außerdem dürfte das Zinsniveau auch eine längere Zeit hoch bleiben, bis man wieder über Zinssenkungen nachdenken kann. Dieser Mechanismus steckt hinter den deutlichen Kursgewinnen, die Bankaktien in den USA und Europa gestern verzeichneten.
Der Deutschen Bank dürfte indes noch ein positiver Analystenkommentar geholfen haben. Zwar senkten die Experten von Goldman Sachs ihr Kursziel von 17,30 auf 16,70 Euro. Aber ihre Empfehlung lautet unverändert „Kaufen“. Zudem ist auch das aktuelle Kursziele noch sehr ambitioniert, denn der Konsens liegt bei 12,11 Euro, was auch noch 45 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs liegt.
Analyst Chris Hallam von Goldman rechnet für das dritte Quartal mit einer anhaltend starken Ertragsdynamik. Die Prognose für den Ertrag hob er daher für das Q3 um zwei Prozent, für das Gesamtjahr um ein Prozent an. Treiber sollen höhere Nettozinserträge in der Privat- und Firmenkundenbank sein. Außerdem rechnet er mit einem Anstieg der der Erlöse aus dem Handel mit Anleihen und Währungen um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Deutsche Bank veröffentlicht am 26. Oktober ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Steigende Zinsen und die hohe Marktvolatilität in Verbindung mit größeren Bewegungen am Devisenmarkt könnten für eine positive Überraschung sorgen. Allerdings steht auch das Thema Kreditausfälle im Fokus der Anleger.
Mutige bleiben dabei und beachten den Stopp bei 6,90 Euro. Ein Neueinstieg drängt sich nicht auf, zumal es erst weitere Verbesserungen beim Chartbild geben sollte.