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28.04.2015 Andreas Deutsch

Deutsche Bank: Politik, Börse und Analysten senken den Daumen

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Deutsche Bank

Die Pläne der Deutschen Bank für ihre Neuaufstellung kommen bei den Investoren gar nicht gut an. Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel warnt vor negativen Folgen für den Finanzplatz Frankfurt.

Mit den getroffenen Entscheidungen sei die alte Konzeption der Universalbank faktisch Geschichte, sagte Schäfer-Gümbel am Montag in Wiesbaden. Die Verankerung der Deutschen Bank im Privat- und Geschäftskundenbereich werde damit stark zurückgehen. Dies sei auch nicht gut für den Zukunft des Finanzplatzes Frankfurt, sagte Schäfer-Gümbel, der auch stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender ist.

Die Deutsche Bank hat die Trennung von der Postbank mit ihren insgesamt 14.800 Vollzeitkräften beschlossen. Bis zum Jahr 2017 will die Deutsche Bank zudem 200 ihrer etwa 750 eigenen Filialen schließen und sich weltweit aus sieben bis zehn Ländern zurückziehen.

Jefferies sieht Luft bis 37 Euro

Die meisten Analysten sehen in der Strategie der Deutschen Bank alles andere als den großen Wurf. US-Investmentbank Morgan Stanley empfehlen Anlegern, bei der Aktie der Deutschen Bank nun Kasse zu machen. Das Papier war im Zuge des guten Laufs am deutschen Aktienmarkt seit Jahresbeginn um ein Viertel gestiegen, bevor es am Montag deutlich bergab ging.

Auch das französische Kreditinstitut Société Générale (SocGen) rät weiter zum Verkauf. Die neue Strategie des deutschen Branchenprimus sorge bei ihm nicht gerade für eine steigende Zuversicht, schrieb Analyst Andrew Lim. Er könne mittelfristig nicht die angestrebten Kostensenkungen sehen.

Hingegen hat Omar Fall von Jefferies seinen Optimismus in Bezug auf die Deutsche Bank noch nicht verloren. Der Experte hat seine Kaufempfehlung am Dienstag bestätigt, das Kursziel sieht er nach wie vor bei 37 Euro.

Es wird dauern

Freilich ist die neue Strategie nicht der ganz große Wurf. Trotzdem hat das Konzept positive Seiten, etwa dass die Bilanz der Deutschen Bank durch das Abspalten der Postbank um 155 Milliarden Euro gekürzt wird. Denn seit dem Lehman-Fall weiß die ganze Welt: Große Banken sind riskant. Jain und Fitschen haben das erkannt und wollen sich konzentrieren, unter anderem auf die Vermögensverwaltung und die Digitalisierung. Das ist wichtig, es wird aber dauern, bis man hier nennenswerte Fortschritte sehen wird. Anleger werden Geduld haben müssen, bis die Aktie ihr ganzes Potenzial ausspielen wird. Stopp bei 26,50 Euro setzen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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