Im Jahr 2022 haben Bankaktien eine Achterbahnfahrt hinter sich. Die Freude über steigende Zinsen wurde schon früh im Jahresverlauf von der Angst vor den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs überlagert. Dann kam die Sorge vor einer Gas-Krise hinzu. Währenddessen befinden sich deutsche Großbanken noch dazu in der Sanierung. Was ist jetzt zu tun?
Der europäische Bankenindex Euro Stoxx Banks hat im laufenden Jahr 15 Prozent eingebüßt. Damit hat sich der Sektor schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt (Euro Stoxx minus 11,5 Prozent). Auch der DAX kämpft mit Verlusten von rund 18 Prozent seit Jahresanfang, konnte aber zuletzt Boden gut machen. Positiv sticht da die Aktie der Commerzbank hervor, die sieben Prozent im Plus notiert.
Commerzbank holt auf
Sorgen vor Kreditausfällen aufgrund der Konjunkturlage hatten die Aktie zunehmend nach unten gedrückt. Zudem fürchten Anleger die Inflation. Die zuletzt vorgelegten Zahlen zeigen aber, dass die Sanierung besser als gedacht voranschreitet und der Konzern noch mehr als bereits erwartet vom steigenden Zinsniveau profitiert. Das für 2023 prognostizierte KGV von 6 liegt sogar unter dem Schnitt der Peers in Europa von 7.
Wahnsinnig billig
Die Deutsche Bank will 2022 ihre Sanierung abschließen, nun hat man aber mit Gegenwind zu kämpfen. Neben den positiven Aspekten der Zinswende, hat man gegenüber Konkurrenten wie der Commerzbank aber noch den Trumpf des Handelsgeschäfts: Im Anleihe- und Währungshandel ging es zuletzt aufgrund der Volatilität hoch her. Das KGV von 5 für kommendes Jahr ist sehr günstig.
Europäische Bankaktien sind ohnehin nur etwas für spekulativ-orientierte Anleger. Wer das im Hinterkopf hat, kann aber bei den Papieren der beiden Geldhäuser zugreifen. Die Commerzbank ist dabei noch abhängiger von der Zinswende und der Konjunkturlage hierzulande als die Deutsche Bank. Der Stopp bei der Commerzbank sollte bei 5,50 Euro platziert werden, bei der Deutschen auf Höhe von 5,90 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.