Die Deutsche-Bank-Aktie hängt derzeit in einem Seitwärtstrend fest. Zuletzt haben pessimistische Analystenstimmen dem Papier – trotz eines insgesamt guten Gesamtmarkts – das Leben schwer gemacht (DER AKTIONÄR berichtete). Derweil will sich der Bankenprimus in einem wichtigen Segment neu aufstellen.
Konkret soll das deutsche und internationale Privatkundengeschäft bei der größten deutschen Privatbank zusammengelegt werden. Der neue Privatkunden-Chef Claudio de Sanctis will seine Sparte zukünftig zentraler steuern als bisher, berichtet das Handelsblatt am Donnerstag. Dabei soll es laut einer internen Mitteilung, die der Zeitung vorliegt, nur noch ein globales Führungsteam geben. Bislang waren es drei.
Und: Die Bank will zukünftig stärker zwischen normalen und wohlhabenden Kunden unterscheiden. Im Wealth Management und im Private Banking bündelt man zukünftig die reiche Klientel, die einen erhöhten Beratungsbedarf haben. Unter Personal Banking will die Deutsche Bank das sogenannte Massengeschäft abwickeln.
Mit der Warburg Research hat sich zudem auch ein Analystenhaus nach den – wie erwähnt – jüngsten Negativ-Stimmen mit einer optimistischen Einschätzung zu Wort gemeldet. Die Experten haben ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 17 Euro bekräftigt. Demnach hätte die Aktie noch mehr als 70 Prozent Aufwärtspotenzial. Die Bank sei auf einem guten Weg, 2023 die Mitte der selbst gesteckten Ertragszielspanne zu erreichen, schrieb Analyst Andreas Pläsier in einem am Mittwoch vorliegenden Ausblick auf den Quartalsbericht. Die Kosten dürften unterdessen im zweiten Quartal deutlich gestiegen sein.
DER AKTIONÄR ist ebenfalls weiterhin optimistisch für die Deutsche Bank. Wichtig wäre, dass der Titel aus seinem Seitwärtsbewegung nach oben ausbricht und dabei idealerweise nicht nur den GD50 bei 9,60 Euro, sondern vor allem die psychologisch wichtige 10-Euro-Marke überwindet. Kurzum: Investierte bleiben dabei, Neueinsteiger warten besser den Ausbruch beziehungsweise die Q2-Zahlen am 26. Juli ab.
(Mit Material von dpa-AFX)