Der europäische Bankensektor gibt auch im neuen Jahr ordentlich Gas. Getrieben von Spekulationen über eine abrupte Zinswende in den USA schießen auch auf dem Kontinent die Notierungen aus dem Sektor in die Höhe. Mit dabei sind auch die Aktien der Deutschen Bank, die einen Top-Jahresstart aufs Parkett legten.
Seit Jahreswechsel konnten die Papiere der Deutschen rund zwölf Prozent gewinnen und schlugen damit klar den DAX, der bisher auf der Stelle trat. Damit rentierten die Aktien auch besser als die europäischen Peers, die kumuliert auf rund sechs Prozent kamen. Nach der Commerzbank liegen die Titel der Deutschen Bank im laufenden Jahr damit auf Platz 2 im Sektor.
Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für die Aktie Deutsche Bank am Freitag von 12,50 auf 13 Euro angehoben und die Einstufung auf „Sector Perform“ belassen. Das Jahr 2021 dürfte für globale Investmentbanken gut zu Ende gegangen sein, schrieb Analystin Anke Reingen. Wegweisend seien nun die Ausblicke. In Europa sind BNP Paribas und UBS ihre Favoriten. Das höhere Kursziel für die Deutsche Bank begründete sie mit verbesserten Erträgen im Investmentbanking.
Die Analysten-Gemeinde ist - was die Deutsche-Bank-Aktien angeht - noch immer gespalten. Lediglich vier der insgesamt 28 Experten raten nun zum Einstieg. Dabei hat Andrew Lim von der Société Générale weiterhin mit 16,00 Euro das höchste Kursziel ausgegeben. Dagegen würden acht Analysten nun aussteigen, 16 empfehlen die Papiere zu halten.
Seit Jahren trauen die Experten der Deutschen Bank nicht mehr viel zu, doch im letzten Jahr wurden sie von den Erfolgen der Sanierung und der Gewinnstärke überrascht. 2022 soll der Umbau des Institutes zu Ende gehen, im Frühjahr wird ein Strategie-Update für die Zeit danach erwartet. Das könnte neben dem positiven Zinsumfeld die Kurse weiter treiben. Zudem ist das KGV von 8 noch immer unter dem Schnitt der Peers mit 10.
Investiere Anleger geben kein Stück aus der Hand. Derzeit verschnauft der Kurs nach dem starken Anstieg in der letzten Woche. Anleger können daher das aktuelle Kursniveau zum Kauf nutzen.
Mit Material von dpa-AFX.