Die Deutsche Bank hat heute Morgen ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal präsentiert. Dabei weist das Institut erneut einen Gewinnsprung aus. Es ist das fünfte Quartal in Folge, dass die Mannschaft um CEO Christian Sewing liefert. Die Prognosen wurden abermals geschlagen, obwohl es Gegenwind gibt.
Trotz gestiegener Kosten für den Konzernumbau hat die Deutsche Bank im dritten Quartal etwas mehr verdient als ein Jahr zuvor. Vor Steuern standen Ende September 554 Millionen Euro Gewinn in den Büchern und damit 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie Deutschlands größtes Geldhaus am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Damit schnitt die Deutsche Bank besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet (460 Millionen Euro).
Mehr Gewinn auch nach neun Monaten
Nach Steuern verdiente der DAX-Konzern in den Monaten Juli bis September 329 Millionen Euro, eine Steigerung um sechs Prozent. Davon müssen noch Minderheitsanteile sowie Zinszahlungen für eigenkapitalähnliche Anleihen abgezogen werden, so dass auf die Deutsche-Bank-Aktionäre unter dem Strich ein Gewinn von 194 Millionen Euro entfiel - sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Konsens rechnete im Mittel nur mit 135 Millionen Euro für die Anteilseigner. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres summierte sich der Nettogewinn auf fast 1,80 Milliarden Euro.
Ziele für 2022 bestätigt
„Im dritten Quartal haben wir erneut die operative Stärke unseres Geschäfts bewiesen“, bilanzierte Vorstandschef Christian Sewing. Die Erträge erhöhten sich insgesamt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 100 Millionen Euro auf gut sechs Milliarden Euro. „Wir setzen nun alles daran, unsere Kosten weiter zu senken, ohne Abstriche bei unseren Kontrollen zu machen. Wir sind zuversichtlich, unsere Ziele für 2022 zu erreichen“, so Sewing weiter.
Risikovorsorge runter, Kosten rauf
Der Konzern profitiert indes wie alle Banken davon, dass er im laufenden Jahr deutlich weniger Geld für mögliche Kreditausfälle als 2020 zurücklegen musste. In der Zwischenbilanz wird sich aber bemerkbar machen, dass das Management für die Neuaufstellung des größten deutschen Geldhauses mehr Geld in die Hand nimmt als bislang veranschlagt. Etwa 700 Millionen Euro zusätzlich für Computersysteme, Stellenstreichungen und die Verkleinerung von Büroflächen müsse die Bank im laufenden Jahr aufbringen, hatte Finanzvorstand James von Moltke gesagt.
Anleger werden bei den Aktien der Deutschen Bank anspruchsvoller und suchen nach Zahlen das Haar in der Suppe. Der Titel gibt nun deutlich ab, wahrscheinlich sind hier Gewinnmitnahmen nach der starken Rallye der letzten Wochen im Sinne von "Sell on good news". Der Stopp verbleibt bei 9,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.