An diesem Sonntag wird die Europäische Zentralbank die Ergebnisse des Stresstests bekannt geben. Es heißt, dass 25 Banken durchgefallen sind - die Deutsche Bank sollte aber nicht darunter sein. Warum die größte Bank des Landes am Freitagabend, also fünf Tage vor den Quartalszahlen, mit einer Nachricht zu den Rückstellungen für Rechtsrisiken an die Öffentlichkeit, bleibt wohl deren Geheimnis.
Über drei Milliarden Euro
Wie die Deutsche Bank mitteilte, beträgt der Aufwand für Rechtsstreitigkeiten allein im 3. Quartal des laufenden Jahres 894 Millionen Euro. Damit dürften sich die Rückstellungen für Rechtsrisiken auf über drei Milliarden erhöht haben. Wie sich dieser Betrag genau zusammensetzt, teilte das Geldhaus allerdings nicht mit. Für weitere Einzelheiten verwies ein Sprecher auf Anfrage auf die Vorlage der vollständigen Quartalszahlen am kommenden Mittwoch (29.10.). Im zweiten Quartal hatte das Institut seine Rückstellungen für entsprechende Rechtsrisiken um 470 Millionen Euro auf 2,2 Milliarden Euro erhöht.
Die Nachricht hatte am Freitagabend im Späthandel der Frankfurter Börse keine großen Auswirkungen. Die Aktie schloss bei 25,20 Euro und damit ein paar Cent über dem Xetra-Schluss. Es lässt sich aber auch nicht erschließen, warum die Bank diese Nachricht überhaupt veröffentlicht hat.
Stresstest erfolgreich?
Viel wichtiger ist heute das Ergebnis des EZB-Stresstests. Die Deutsche Bank dürfte ihn aber bestanden haben. Freilich sorgt erst eine Beilegung aller großen Rechtsstreitigkeiten für einen Befreiungsschlag. Solange dies nicht passiert ist, wird die Aktie nicht groß über 30 Euro steigen.