Der DAX ist nur noch einen Hauch von der Marke von 10.000 Punkten entfernt. Und was macht die Deutsche-Bank-Aktie? Sie fällt und fällt. Mittlerweile kostet die Aktie weniger als 30 Euro. Kurzfristig wird es eher schlechter als besser. Die Kapitalerhöhung steht an.
Am Mittwoch wird es ernst: Dann gibt die Deutsche Bank bekannt, wie viele Aktien zu welchem Kurs platziert werden sollen. Gleichzeitig werden das Bezugsverhältnis und der Preis für die Bezugsrechte festgelegt. Einen Tag später wird das entsprechende Börsenprospekt veröffentlicht. Am Freitag beginnt die Zeichnungsfrist, die aller Voraussicht nach am 24. Juni endet.
300 Millionen neue Aktien
Die Deutsche Bank will auf diesem Weg 6,3 Milliarden Euro einsammeln. Bis zu 300 Millionen Stücke will das Unternehmen ausgeben. 1,7 Milliarden Euro hatte die Bank bereits durch den Einstieg von Scheich Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani aus Katar eingenommen. Möglicherweise beteiligt sich der Großaktionär auch an der geplanten Kapitalerhöhung.
Viele Probleme
Dem Aktienkurs hilft das bislang überhaupt nicht. Der Markt macht sich weiterhin große Sorgen, wie es mit den anderen Baustellen der Deutschen Bank weitergeht. „Die größte Baustelle ist weiterhin das Thema Rechtsrisiken“, erklärt Philipp Häßler, Analyst bei Equinet. „Das wird die Deutsche Bank weiter belasten und noch einige Milliarden kosten. Danach kommt das Thema Investmentbanking, dabei vor allem das Fixed-Income-Geschäft. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass der aktuelle Abschwung eher zyklischer Natur ist und sich das Geschäft wieder erholt. Da wird man sehen müssen, ob es auch tatsächlich so kommt oder ob der Abschwung struktureller Natur ist und die Erträge dauerhaft auf niedrigem Niveau bleiben.“
Immer noch günstig bewertet
Die Deutsche Bank steht zurzeit von vielen Seiten unter Beschuss. Stresstest, Kapitalerhöhung, Rechtsstreitigkeiten, Skandale machen den beiden Konzernchefs das Leben schwer. Zwar ist die Aktie auch nach der Kapitalerhöhung mit einem 2015er-KGV von 11 immer noch günstig bewertet. Allerdings hat sich die charttechnische Situation zuletzt weiter verschlechtert, als die Marke von 30-Euro gefallen ist. Die Aktie ist derzeit nicht mehr als eine Halte-Position.
(Mit Material von dpa-AFX)