Halbzeit für die Deutsche-Bank-Spitze Jain und Fitschen. Die Bilanz fällt mau aus: Inklusive Dividenden steht seit Amtsantritt ein Minus beim Aktienkurs von fünf Prozent zu Buche. Die Analysten von Kepler Cheuvreux trauen der Aktie der Deutschen Bank keine große Aufholjagd zu.
Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für Deutsche Bank nach Zahlen zum dritten Quartal von 36 auf 34 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Nach den verhaltenen Zahlen habe er seine Gewinnschätzungen für 2014 bis 2016 reduziert, schrieb Analyst Dirk Becker in einer Studie vom Donnerstag. Mit Blick auf die vielfältigen juristischen Auseinandersetzungen gebe es etwas Licht am Ende des Tunnels. 2015 sollte für den deutschen Branchenprimus deutlich besser werden.
Nomura sagt 32 Euro
Indes hat das japanische Analysehaus Nomura die Einstufung für die Deutsche Bank nach den Zahlen zum dritten Quartal auf "Neutral" belassen. Das Kursziel lautet immer noch 32 Euro. Das Nettoergebnis habe die durchschnittliche Marktprognose verfehlt, schrieb Analyst Jon Peace in einer Studie vom Donnerstag. Das Segment Vermögensverwaltung habe sich aber besser als erwartet entwickelt. Die Aktie werde derzeit wegen fehlender Dividendenfantasie unter dem Buchwert der Bank gehalten.
Noch viel Arbeit
Jain und Fitschen stehen heute genau zweieinhalb Jahre an der Spitze der Deutschen Bank. Während die Aktie des deutschen Marktführers fünf Prozent verloren hat, kommt der DAX auf ein Plus von 45 Prozent. Ihre Kernaufgabe wird in der zweiten Hälfte ihrer Amtszeit sein, die Kosten weiter zu drücken. Auch wäre es an der Zeit, dem Markt klarzumachen, was sie mit der Deutschen Bank noch vorhaben, wofür Deutschlands Branchenprimus steht. Kein leichtes Unterfangen. Sollte Analyst Dirk Becker Recht behalten, und die Rechtsstreitigkeiten langsam ihren Schrecken verlieren, wird die Aktie die Bremse lösen. Investierte Anleger bleiben dabei und setzen den Stopp bei 21,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)