Nach den Worten von Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen müssen die deutschen Banken keine bösen Überraschungen nach den Stresstests der EZB befürchten. Soweit die gute Nachricht. Indes droht neuer Ärger in den USA und auch der Deutsche-Bank-Chart gibt kein gutes Bild ab.
"Harte Prüfung"
"Der Stresstest ist eine harte Prüfung für alle beteiligten Institute. Die deutschen Banken sind aber gut kapitalisiert und solide", sagte Fitschen, der auch Präsident des Bankenverbandes ist, am Samstag in Washington am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds. Der ein oder andere werde das Klassenziel womöglich nicht sofort erreichen und nachsitzen müssen. Sollte ein Institut durchfallen, bedeute dies auch nicht das Ende.
Selbstanzeige
Indes hat sich die Schweizer Tochter der Deutschen Bank wegen möglicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung in den USA selbst angezeigt. Eine Sprecherin in Zürich bestätigte am Samstag Medienberichte, wonach die Bank Endes letzten Jahres entschieden hat, sich an einem entsprechenden US-Programm zu beteiligen und den US-Behörden die im Rahmen des Programms geforderten Informationen zu liefern. Den Angaben zufolge muss die Bank-Tochter mit Bußen von bis zu 50 Prozent der versteckten Gelder rechnen. Die Bank verwalte rund 47 Milliarden Schweizer Franken von 13.000 Privatkunden, so die Sprecherin. Ein verschwindend geringer Teil davon seien US-Kunden.
Aktie unter Druck
Wie der DAX auch musste die Aktie zuletzt starke Verluste hinnehmen. Seit dem Hoch am 19. September bei 28,30 Euro ging es um drei Euro nach unten. Mittlerweile ist zu befürchten, dass das Jahrestief bei 24,17 Euro noch einmal getestet wird. Lediglich bei 25 Euro wartet eine leichte Unterstützung.
Sollte die Aktie ein neues Tief markieren, droht ein Rücksetzer zunächst bis 23,80 Euro, dem Tief von November 2011. Gibt es auch hier kein Comeback, wartet auf die Deutsche-Bank-Aktionäre ein Absturz in den Bereich des Julitiefs von 2012 bei 22,11 Euro.
Ein Hauch von Panik
Am deutschen Aktienmarkt hat die Stimmung komplett gedreht. Von Optimismus ist derzeit kaum etwas zu spüren. Bleibt die Hoffnung, dass die EZB aus allen Rohren feuert und damit eine Rezession in der Eurozone verhindern kann. Ansonsten dürften die Unterstützungen - auch bei einer Deutschen Bank - nicht halten.