Die Zweifel an der Kapitalausstattung der Deutschen Bank nehmen zu. Nach der Financial Times am Donnerstag will das Handelsblatt erfahren haben, dass Deutschlands Bank Nummer 1 sein Aktienkapital um fünf Milliarden Euro erhöhen will. Die Kapitalmaßnahme könnte früher erfolgen, als mancher Experte es erwartet hatte.
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Die beiden Co-CEOs Anshu Jain und Jürgen Fitschen seien dabei zu überlegen, ob man eine Kapitalerhöhung noch vor der "Sommerpause" oder erst im vierten Quartal durchführen wolle. Eine endgültige Entscheidung dazu stehe noch aus. Wie das Handelsblatt berichtet, sollen das frische Kapital für Rechtsstreitigkeiten zurückgelegt werden. Außerdem benötige die Deutsche Bank Geld, um das Investment-Banking-Geschäft auszuweiten.
10 Milliarden Euro
Die beiden Mediobanca-Analysten Alevizos Alevizakos und Christopher Wheeler erwarten, dass die Bank eine Kapitalaufstockung um das Doppelte benötigt. Die Deutsche Bank müsse Kapitalregeln, Leverage Ratio und Rechtsstreite berücksichtigen und zudem den Druck reduzieren, die Bilanzsumme zu senken. Daher brauche das Institut zehn Milliarden Euro neues Aktienkapital.
Halteposition
Die Anzeichen verdichten sich, dass die Deutsche Bank in den nächsten Monaten ihr Aktienkapital aufstocken wird. Dies dürfte eine Weile den Kurs belasten, zumindest bis zur Ankündigung, wann eine entsprechende Transaktion geplant ist. Die Aktie ist zwar günstig bewertet, auf Sicht der kommenden Wochen aber nur eine Halteposition.