Die Deutsche Bank erwägt nach Medienberichten bis zu 25 Prozent der Deutschen Asset Management an die Börse zu bringen. DER AKTIONÄR berichtete. Hintergrund sind die Probleme um die Kapitalausstattung der Bank. Da ein Verkauf der Postbank nach Expertenmeinung immer unwahrscheinlicher wird, rückt nun wieder die Fondstochter in den Fokus.
Analysten uneins
Intern wird die DAM mit mindestens sechs Milliarden Euro bewertet. Andrew Coombs, Analyst bei der Citigroup, ging bereits Ende 2016 von einem Wert von acht Milliarden Euro aus. Er rechnet vor, dass die Deutsche Bank bei einem IPO von 25% der DAM die harte Kernkapitalquote um bis zu 50 Prozentpunkte steigern könnte.
Doch nicht alle Experten sind so optimistisch. So geht Boris Böhm, Manager bei der Aramea Asset Management, nicht davon aus, dass die Bank mit der Maßnahme ihre Kapitalprobleme lösen kann. Er favorisiert dafür eine Kapitalerhöhung des Deutsche-Bank-Konzerns, statt des IPOs der Tochter.
Tradingchance
Die Pläne von CEO John Cryan nehmen langsam Form an. Auch wenn ein IPO der Deutschen Asset Management das nötigte Kapital in die Kasse der Bank spült, ist die Option aus strategischer Sicht ungünstig. Die DAM gilt als zuverlässige Ertragsquelle des Konzerns. Bei einem Teilbörsengang würden die zukünftigen Einnahmen aber geringer ausfallen. Kurzfristig hat die Meldung über ein mögliches IPO der Aktie aber weiter Auftrieb gegeben, der Kurs steuert auf die Marke von 20,00 Euro zu. Auf kurze Sicht ist noch Luft bis 21,70 Euro. Anleger können die Deutsche Bank als spekulative Depotbeimischung kaufen, das Ziel beträgt 22,00 Euro. Ein Stopp wird bei 16,40 Euro platziert.