Die Papiere der Deutschen Bank befinden sich wieder im Aufwind und haben diese Woche einen wichtigen Widerstand geknackt. Das Chartbild hat sich damit aufgehellt und – abgesehen von den Untersuchungen gegen die Fondstochter DWS Group – scheint es zu laufen bei dem Geldhaus. Ende Oktober kommen auch die Q3-Zahlen auf den Tisch, die Experten passen ihre Schätzungen nach oben an.
Am 27. Oktober öffnet der Konzern die Bücher zum dritten Quartal und dabei muss Anlegern nicht Bange werden. Im Gegenteil: Der Konsens rechnet mit 601 Millionen Euro Gewinn vor Steuern, vor einem Jahr waren es erst 482 Millionen. Das KGV von 11 soll nach Prognosen kommendes Jahr auf 8 sinken. Damit wäre die Aktie im Rahmen der Peergroup-Schätzung fair bewertet.
Für Unsicherheit sorgen hingegen weiter die Untersuchungen gegen die Tochter DWS Group wegen des Vorwurfs des Greenwashing. Doch manche Experten sind verhalten optimistisch. „Wir können nicht erkennen, wie die Aufsichtsbehörden die DWS zur Verantwortung ziehen wollen, weil die Nachhaltigkeitsanforderungen subjektiv sind“, schreibt eine Gruppe von Analysten der Citi Group unter der Leitung von Nicholas Herman in einer Studie. „Die DWS sollte dieses Problem überwinden und ihr starker ESG-Fokus sollte sich mittelfristig auszahlen.“
Charttechnisch hat die Notierung den Ausbruch über den Widerstandsbereich um 11,00 Euro geschafft. Hier scheiterte die Aktie im laufenden Jahr mehrmals. Nun ist theoretisch Luft bis 11,80 Euro. Wer nicht investiert ist und höhere Schwankungen ertragen kann, denkt über einen Einstieg nach. Trotz Problemen bei der DWS und höheren Belastungen beim Konzernumbau könnten sich die Perspektiven durch steigende Anleiherenditen aufhellen. Das gilt umso mehr bei anziehender Inflation. Ein Stopp wird bei 8,00 Euro platziert.