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Foto: Jan Huebner/IMAGO
19.06.2023 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Hoffnung für Investmentbanking – aber reicht das?

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Deutsche Bank

Im Investmentbanking müssen sich Anleger im laufenden Jahr auf härtere Zeiten einstellen. Auch bei der Deutschen Bank gab es letzte Woche erst Aussagen zu rückläufigen Erträgen im aktuellen Quartal. Helfen könnte aber die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS.

Die Schweizer Credit Suisse hatte seit geraumer Zeit Probleme, im März wurde die Übernahme durch die heimische Konkurrentin UBS schließlich besiegelt. UBS-CEO Sergio Ermotti schrieb in einem Beitrag für die Zeitung Tages-Anzeiger, dass die Investmentbank der Credit Suisse im Zuge der Übernahme erheblich  verkleinert werden könnte.

Mit Blick auf die Finanzkrise 2008 schrieb er, seine erste Amtszeit als CEO der UBS habe „im Zeichen eines massiven Rückbaus der Investmentbank“ gestanden. „Wir haben unsere Struktur vereinfacht, und bei allem, was wir tun, steht eine umsichtige Unternehmenskultur im Zentrum. Mit diesen strategischen Anpassungen, die wir nun auch für die Credit Suisse umsetzen werden, verringern sich die Risiken der kombinierten Bank für die Schweiz“, so Ermotti.

Konkreten Zahlen zu Stellenstreichungen wurden nicht bekannt. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 ist die Unsicherheit deutlich gestiegen, auch die Zinsen wurden stark angehoben. Das führte zu einer Flaute im für Investmentbanken wichtigen M&A-Segment. Zwar war die Deutsche Bank hier noch nie wirklich exponiert. Aber nun geht der Vorstand auch von einem Rückgang bei den Handelserträgen aus.

Wenn die Aktivitäten der Credit Suisse deutlich heruntergefahren werden, oder die Marke mittelfristig sogar verschwindet, bleibt mehr vom Kuchen für die verbleibenden Investmentbanken. Denn Kapazitäten verschwinden vom Markt.

Der Branche könnte es etwas helfen, wenn Kapazitäten bei der Credit Suisse abgebaut werden. Eine Trendwende im Investmentbanking muss aber natürlich von fundamentaler Seite kommen. Bei der Aktivität und an der Zinsfront sieht es aber weiter mau aus.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Aktie der Deutschen Bank gibt heute weiter ab. Die nächste Unterstützung liegt auf Höhe von 9,31 Euro. Investierte Anleger bleiben dabei und setzen darauf, dass sich die günstige Bewertung (KGV 5) mittelfristig auflöst und somit der Kurs wieder auf zweistellige Niveaus steigt. Ein Neueinstieg drängt sich aufgrund des Chartbildes aber nicht auf.

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