Die Deutsche Bank hat es bereits vorgemacht und starke Quartalszahlen geliefert. Zwei große europäische Konkurrenten ziehen heute nach. Auch sie haben mit ihren Zahlen zum ersten Quartal 2024 die Erwartungen geschlagen, zum Teil sogar deutlich. Das dürfte auch der deutschen Konkurrenz heute Rückenwind verleihen.
Die Schweizer Großbank UBS hat im ersten Quartal überraschend einen Milliardengewinn erzielt. Rund ein Jahr nach der Übernahme der damaligen Rivalin Credit Suisse verdiente das Institut 1,76 Milliarden Dollar. Das waren gut 70 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und weitaus mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Zu dem hohen Überschuss trugen auch Sonderfaktoren bei. Zudem habe die UBS weitere Fortschritte bei der Integration der Credit Suisse gemacht.
Ein Jahr zuvor hatte die UBS vor der Übernahme einen Gewinn von lediglich gut einer Milliarde Dollar erzielt. Das Startquartal 2024 ist das dritte Quartal, in dem die Credit Suisse voll mitgerechnet ist. Im dritten und vierten Quartal 2023 hatte die UBS einen Verlust ausgewiesen, nachdem ihr Gewinn im zweiten Quartal 2023 aufgrund bilanzieller Effekte wegen der Übernahme auf fast 30 Milliarden Dollar in die Höhe gesprungen war.
Auch UniCredit toppte im ersten Quartal die Erwartungen. Italiens zweitgrößte Bank gab bekannt, dass der Nettogewinn für den Zeitraum Januar bis März insgesamt 2,6 Milliarden Euro betrug, was klar über dem Analystenkonsens von 2,13 Milliarden liegt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als sieben Prozent auf 6,37 Milliarden Euro. Damit übertrag Unicredit sogar die höchsten Prognosen.
„Wir sind auf einem extrem starken Fundament in das Jahr gestartet“, kommentierte Bank-Chef Andrea Orcel die Quartalszahlen. Für das Gesamtjahr strebt Unicredit einen bereinigten Gewinn von mehr als 8,5 Milliarden Euro an. Höhere Gebühren dürften demnach den geringeren Zinsüberschuss ausgleichen.
Die Zahlen der europäischen Konkurrenz bestätigen, wie gut die Situation in Europas Bankensektor derzeit ist. UBS und auch UniCredit sind laufende AKTIONÄR-Empfehlungen und die heutigen Zahlen zeigen einmal mehr, warum das so ist. Das gilt auch für die Aktie der Deutschen Bank, die sich langsam aber sich wieder von dem jüngsten Postbank-Schock erholt.