Eine mögliche Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank bleibt das beherrschende Thema in der heimischen Finanzbranche. Obwohl eigentlich hinter verschlossenen Türen sondiert wird, dringen immer wieder Details aus den Verhandlungen nach außen. Das facht die Spekulationen rund um das umstrittene Megaprojekt zusätzlich an.
Bezüglich der Gerüchte über einen weiteren Rückzug der Deutschen Bank aus den USA hat sich das dortige Top-Management inzwischen zu Wort gemeldet. Man versichere, dass das US-Geschäft nicht Teil der Diskussionen mit der Commerzbank sei, schreiben Mark Fedorcik, Vize-Chef der Investmentbank, und Tom Patrick, der das Amerika-Geschäft leitet, in einem Memo an die Mitarbeiter, aus dem Bloomberg zitiert. Die Bank und das Management in Frankfurt hätten sich klar zum Geschäft in den USA bekannt.
Vor dem Wochenende hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, dass die Commerzbank weitere Einschnitte im US-Geschäft zur Bedingung für eine Fortsetzung der Gespräche gemacht hätte. Trotz einer vergleichsweise schwachen Performance – speziell im Wertpapierhandel – hält Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing bislang an der Sparte fest. Eine Sprecherin der Deutschen Bank wollte die Meldungen nicht kommentieren.
Darüber hinaus wurde bekannt, dass sich beide Institute im Fall der Fälle über eine klassische Übernahme – und nicht wie zeitweise diskutiert unter dem Dach einer gemeinsamen Holding – zusammenschließen wollen. Der Haken: Laut Medienberichten will die Deutsche Bank dabei nicht die übliche Übernahmeprämie bezahlen.
Die Spannung steigt
Nach Gewinnen in der Vorwoche geht es für die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank am Montag zunächst wieder bergab. Beide zählen am Nachmittag zu den größten Verlierern im DAX beziehungsweise MDAX. Dabei sorgt in erster Linie die nahende Entscheidung über eine Fortsetzung der Fusionsgespräche für steigende Spannung. Diese soll noch vor Ostern fallen, einige Beobachter rechnen sogar schon in den nächsten Tagen mit einer Vorentscheidung.