Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer zieht bei dem Vergleich seines ehemaligen Arbeitgebers mit den Kirch-Erben mit. "Breuer hat dem Vergleich explizit zugestimmt", heißt es am Donnerstag aus Verhandlungskreisen. Das Kapitel hatte Unternehmen und Aktienkurse sehr lange belastet.
Wie viel Breuer zahlen wird, steht noch nicht fest. Bis zu einer abschließenden Einigung zwischen der Bank und dem 76-Jährigen können noch Wochen oder gar Monate vergehen: Zunächst muss der Aufsichtsrat der Deutschen Bank prüfen, ob und inwiefern man Breuer in Regress nimmt. Zu klären ist auch, welchen Anteil eine Manager-Haftpflichtversicherung übernehmen würde.
Breuer und Kirch - die Dauer-Fehde
Ein Interview Breuers im Februar 2002 war Anlass der Dauerfehde mit dem einstigen Medienunternehmer Leo Kirch und seinen Erben. Er hatte darin Zweifel an Kirchs Kreditwürdigkeit geäußert. Wenige Wochen später meldete Kirch Insolvenz an.
Zeitlebens machte Kirch die Bank und Breuer für den Zusammenbruch seines weit verzweigten Medienimperiums verantwortlich. Kirch trat eine Prozesslawine los, nach seinem Tod im Sommer 2011 setzten seine Erben die Fehde fort.
Vor zwei Wochen hatten sich beide Seiten auf einen Vergleich geeinigt: Die Bank zahlte den Kirch-Erben gut 900 Millionen Euro, die ihrerseits ihren juristischen Feldzug gegen das Institut einstellen.
Geduldige kaufen
Der Kirch-Streit schwebte lange wie ein Damoklesschwert über dem Aktienkurs der Deutschen Bank. Allerdings hat der Konzern noch viele andere Baustellen (Libor-Skandal, strengere Regeln für Banken infolge der Finanzkrise). Mittlerweile dürften fast alle Risiken im Aktienkurs eingepreist sein. Mit einem 2014er-KGV von 10 ist die Aktie im Sektorvergleich deutlich zu günstig bewertet. DER AKTIONÄR sieht den fairen Wert der Aktie bei 54 Euro. Dieser Wert ist allerdings ein langfristiges Kursziel. Wer Geduld hat, steigt ein und setzen den Stoppkurs bei 30,50 Euro.
Mit Material von dpa-AFX