Paul Achleitner, der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, ist umstritten. Seit 2012 im Amt wird ihm unter anderem die langsame Sanierung des Instituts vorgeworfen, die erst letztes Jahr Schwung aufnahm. Zu lange seien Probleme verschleppt worden, so Kritiker. Achleitners Vertrag endet 2022. Der Großaktionär Cerberus hatte nun einen prominenten Nachfolger auserkoren, aber der Plan scheiterte.
Achleitner kontrollierte über die Jahre drei verschiedene Vorstandsteams der Deutschen Bank und fünf Strategiepläne, die alle scheiterten. Kritikern lasten ihm eine Mitschuld an. Das Rennen um seine Nachfolge dürfte hinter den Kulissen eröffnet sein. Der aktivistische Investor Cerberus ist der fünftgrößte Aktionär und hatte diesen Sommer bereits erfolgreich den Rückzug der Vorstands- und Aufsichtsratschefs bei der Commerzbank lobbyiert. Bei der Deutschen Bank war man anscheinend nicht erfolgreich.
Plan wohl gescheitert
Der ehemalige CEO von Morgan Stanley, Colm Kelleher, war offenbar der Wunschkandidat des Hedgefonds für die Nachfolge von Achleitner. Das berichtet die Financial Times. Allerdings spricht Kelleher kein Deutsch und laut Insidern soll Cerberus keine Unterstützung von anderen Investoren und dem Nominierungskomitee des Aufsichtsrats bekommen haben. Das Rennen scheint also weiter offen.
Die Aktie holt Luft für den Angriff auf die Marke von zehn Euro. Nennenswerte Widerstände bis dahin gibt es jedenfalls nicht mehr. Neueinsteiger und investierte Anleger können auf den Bruch dieser Marke setzen. Der Stopp wurde auf 6,50 Euro nachgezogen.