Die Deutsche Bank schafft es seit Jahren nicht, richtig Tritt zu fassen. Der Aktienkurs ist im Keller, Anfang der Woche wurde mit 5,80 Euro ein neues Allzeittief erreicht. Mittlerweile ist der Kurs im positiven Marktumfeld wieder über sechs Euro gestiegen. Gestern notierte die Aktie bei Handelsschluss bei 6,13 Euro. Die Analysen der meisten Experten sind indes düster.
Von 32 Analysten empfiehlt nur noch einer die Deutsche Bank zum Kauf. Mit 19 raten fast 60 Prozent zu einem Verkauf. Und das, obwohl das durchschnittliche Kursziel mit 7,17 knapp 20 Prozent über dem aktuellen Kurs liegt.
Alevizos Alevizakos, Analyst bei der britischen Investmentbank HSBC kritisiert vor allem die langsamen Fortschritte bei der bisherigen Sanierung. Dies mache die Lage des Institutes noch schlimmer. Alevizakos rät trotzdem zum Halten der Aktie. Sein Kollege Eoin Mullany von der Berenberg Bank sieht hingegen keinen Grund, die Aktie der Deutschen Bank zu besitzen – auch wenn sie an der Börse unter ihrem Buchwert notiert. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis beträgt nur 0,2, was extrem günstig ist.
Es bleibt schwierig
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat zuletzt mehrfach angekündigt, dass das komplette Geschäft der Deutschen Bank auf den Prüfstand kommen soll. Allerdings läuft ihm die Zeit davon. Zudem könnte ein Rückzug aus dem US-Geschäft Milliarden kosten, weshalb einige Experten eine Kapitalerhöhung erwarten. Die Bank könnte auch mit einer geringeren Eigenkapitaldecke die Finanzierung stemmen.
Die Deutsche-Bank-Aktie konnte sich zuletzt etwas erholen, was allerdings dem positiven Gesamtmarkt geschuldet war. Die Krise um Italien sollte jedoch kurzfristig weiter auf die Notierung drücken, ebenso wie die hausgemachten Probleme. Anleger meiden die Aktie.