Die Aktie der Deutschen Bank hat dieses Jahr die Konkurrenz hinter sich gelassen. Im Vergleich zum Euro Stoxx Banks zeigt sich eine deutliche Outperformance. Der zu Beginn von vielen Beobachtern als zu ambitioniert betrachtete Konzernumbau trägt Früchte. Doch nun könnte ausgerechnet ein Geschäft, das im Zusammenhang mit der Sanierung steht, einen neuen Skandal auslösen.
Die Deutsche Bank hatte im Sommer 2019 entschieden, das Geschäft mit Hedgefonds - Prime Brokerage - zu verkaufen. Noch im Herbst schlug die BNP Paribas zu und kaufte den Bereich. Nun ermittelt allerdings die französische Antikorruptionsbehörde AFA, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. In den kommenden Wochen soll ein Bericht vorgelegt werden. Aufgefallen war eine Zahlung an einen Mittelsmann, einen ehemaligen Mitarbeiter der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Im Rahmen einer Routineüberprüfung sei aufgefallen, dass Simon Lloyd, ehemaliger Goldman Banker, von BNP Paribas mehrere hunderttausend Pfund erhalten habe. Das soll Monate nachdem der Deal zwischen Deutscher Bank und BNP eingetütet wurde, passiert sein. Lloyd selbst steht wohl nicht im Fokus der Untersuchung, obwohl er den Deal vermittelt haben soll. Sowohl die AFA, als auch Deutsche Bank und BNP Paribas äußerten sich bisher nicht zu dem Vorfall.
Die Vorwürfe schaden der Aktie heute nicht. Das Papier befindet sich gegen den Markttrend im Plus. Im Fokus bleibt die Marke von neun Euro, wer investiert ist, beachtet die Unterstützung bei 8,71 Euro.