Im Jahr 2022 hat die Deutsche Bank wieder sprudelnde Gewinne eingefahren. Der Konzern verdiente rund 5,6 Milliarden Euro und damit so viel wie seit 15 Jahren nicht mehr. An die Profitabilität der führenden US-Banken kommt das Finanzinstitut jedoch nicht heran. Der Abstand ist im letzten Jahr aber kleiner geworden.
Die deutsche Prüfungs- und Beratungsorganisation EY verglich die Gewinne der zehn größten US-Banken mit denen der Top 10 der europäischen Geldhäuser, darunter die Deutsche Bank. Der US-Nettogewinn brach insgesamt um rund 24 Prozent auf umgerechnet 140 Milliarden Euro ein, da das Investmentbanking schwächelte.
Die EU-Banken erzielten dagegen ein Gewinnwachstum von 3,5 Prozent auf 72 Milliarden Euro. Das ist der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre. „Trotz der Belastungen aus Krieg, Inflation und Energiekrise konnten die Institute von der Zinswende profitieren und ihren Gewinn teils deutlich erhöhen“, so Thomas Griess, EY-Managing Partner Financial Services. Auch im laufenden Jahr dürften nach EY-Erwartungen die Zinseinnahmen steigen, das Kreditgeschäfte werde profitabler.
Aber: Trotz einem Gewinnrückgang 2022 haben die US-Banken immer noch fast doppelt so viel verdient wie die europäischen Konkurrenten. Innerhalb der letzten zehn Jahren waren die Gewinne sogar pro Jahr jeweils um mindestens 83 Prozent höher.
Die Deutsche Bank profitierte im letzten Jahr von den steigenden Zinsen und gilt als inflationsresistent. Die Aktie steht kurz vor einem frischen Kaufsignal, sollte das Dreieck über die obere Begrenzung bei 11,75 Euro aufgelöst werden.