Die Aktie der Deutschen Bank setzt am Donnerstag ihre Erholung fort. Der Titel des deutschen Marktführers erobert im frühen Handel die Marke von 26 Euro zurück. Allerdings wächst in der Branche die Sorge vor zu allgemeinen Wertungen bei den umfangreichen EZB-Stresstests.
Die Tests der EZB drohen zur großen Belastung für die deutsche Finanzbranche zu werden. "Wir wollen nicht, dass eine Bank über pauschalisierende Annahmen plötzlich schlecht geredet wird", sagte BVR-Vorstandsmitglied Gerhard Hofmann als Vertreter der Deutschen Kreditwirtschaft betonte am Mittwoch bei einer Bundesbank-Tagung in Frankfurt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) will sich bei der Auswertung der Prüfungen zumindest zum Teil auf pauschale Annahmen stützen. Das habe nichts mit dem engen Zeitplan zu tun, betonte die Leiterin der künftigen europäischen Bankenaufsicht, Danièle Nouy, bei der Tagung. Solche Hochrechnungen seien wichtig, um die Daten der einzelnen Institute qualitativ miteinander vergleichen zu können. Die Französin versicherte: "Das heißt nicht, dass wir die Daten nicht bestmöglich berücksichtigen, die die Banken uns zur Verfügung stellen."
Die Chefin der deutschen Finanzaufsicht Bafin, Elke König, hatte kürzlich davor gewarnt, "durch pauschale Annahmen die europäische Einheitsbank zu kreieren". Statt pauschaler Annahmen ("Top-down-Ansatz") fordert die Bafin, die Ergebnisse der einzelnen Häuser möglichst stark zu gewichten ("Bottom-up-Ansatz"). Nouy erklärte, die Meinungsverschiedenheiten seien inzwischen größtenteils ausgeräumt.
Wichtige Marken im Blick
Die charttechnische Situation bei der Deutschen Bank verbessert sich auch am Donnerstag. Die Aktie konsolidiert im Bereich von 26 Euro. Noch besteht aber kein Anlass zur Entwarnung. Anleger sollten weiter die Marke von 25 Euro im Blick haben. Ein Abrutschen unter diese Marke könnte schnell dazu führen, dass die Aktie das Zwischentief von 2011 wiedersieht, das bei 22 Euro markiert wurde. Investierte Anleger sollten die Aktie halten und den Stopp bei 20,50 Euro setzen.
(Mit Material von dpa-AFX)