Die Staatsanwaltschaft Köln hat die Ermittlungen im Fall der Cum-Ex-Geschäfte deutlich ausgeweitet. Betroffen ist vor allem die Deutsche Bank. Mit Anshu Jain und Josef Ackermann stehen auch ehemalige Vorstände im Fokus. Doch auch gegen Garth Richie, den Investmentbank-Vorstand, wird ermittelt.
Ritchie ist für viele an sich ein rotes Tuch. Im vergangenen Jahr hat er mit 8,6 Millionen Euro sogar mehr verdient als Vorstandsvorsitzender Christian Sewing. Kein Deutsch-Banker verdiente mehr. Er strich insgesamt 8,6 Millionen Euro ein unter anderem, weil er die Verantwortung für die Brexit-Vorbereitungen in der Bank trug. Die Performance in der Investmentbank war zuletzt aber die schlechteste von allen Segmenten.
Ritchie im Fokus
Nach Handelsblatt-Informationen verdächtigt die Staatsanwaltschaft Köln ihn an Steuerhinterziehung im großen Stil beteiligt gewesen zu sein. Konkret geht es bei Cum-Ex-Geschäften um die mehrfache Erstattung von Kapitalertragssteuer, die nur einmal abgeführt wurde.
Ritchie sagt gegenüber dem Handelsblatt: „Ich war nicht persönlich in Cum-Ex-geschäfte involviert und bin zuversichtlich, dass die Untersuchungen zeigen werden, dass ich mir persönlich nichts habe zu Schulden kommen lassen.“
Neue Strategie fehlt
Egal was die Ermittlungen zu Tage fördern, die Deutsche Bank ist schon jetzt beschädigt. Skandale und Ermittlungsverfahren sind nichts Neues für die leidgeprüften Aktionäre. Aber es wäre gut, wenn endlich Ruhe einkehren würde. Denn alle warten gespannt auf die neue Strategie von CEO Sewing.
Aktuell sollten Anleger die Aktie meiden.