Beim Kurs der Deutsche-Bank-Aktie gab es zuletzt wenig Bewegung. Im Jahresverlauf zeigten die Papiere zunehmend Schwäche, denn vom Absturz im März konnte sich die Notierung bis jetzt nicht erholen. Alarmsignale wie damals gibt es indes nicht mehr – das zeigt auch ein Blick auf einen speziellen Markt.
Als im März die Pleite des kleineren US-Geldhauses Silicon Valley Bank die Finanzmärkte erschütterte, geriet auch die Deutsche Bank in einen Abwärtssog. Gerüchte von einer Schieflage des Instituts wurden in den Sozialen Medien geschürt. Am 24. März kollabierte der Kurs im Intraday-Handel um rund 14 Prozent.
In der Folge wurde von einer gezielten Short-Attacke gesprochen, die Finanzaufsicht wollte Transaktionen an diesem Tag genauer unter die Lupe nehmen und den Sachverhalt überprüfen. Fast ein halbes Jahr später hören Anleger von dem Thema nichts mehr. In Bezug auf die Deutsche Bank selbst ist das eine gute Nachricht. Denn zusammen mit den Zahlen zum ersten und zweiten Quartal zeigt es, dass die Sorgen deutlich übertrieben gewesen sein dürften.
Als Gradmesser im Bankensektor für die Stabilität von einzelnen Geldhäusern gelten unter anderem die gehandelten Prämien für Kreditausfallversicherungen. Damit kann man Anleihe- oder Aktienbestände gegen die Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens absichern. Besitzen muss man zum Handel der Credit-Default-Swaps (CDS) aber gar keine Papiere der jeweiligen Firma. Teilweise dienen die CDS auch der reinen Spekulation.
In der Spitze schossen CDS-Prämien für die Aktien der Deutschen Bank im Frühjahr auf 2,01 Prozent. Damals war das einer der höchsten Werte in der europäischen Bankenbranche und damit ein deutliches Alarmsignal. Aktuell hat sich die Zahl bei der Deutschen Bank mit 1,05 Prozent fast halbiert. Nach der Monte dei Paschi aus Italien mit 2,97 Prozent weist die Raiffeisen Bank International aus Österreich mit 1,94 Prozent den zweithöchsten Wert in der Peergroup aus.
Die Deutsche Bank rangiert bei den Prämien für Kreditausfallversicherungen mittlerweile auf Höhe mit Barclays, Intesa Sanpaolo und UniCredit. Die Börse nimmt das aber nicht in die Bewertung des Aktienkurses mit auf. Obwohl auch die fundamentale Bewertung mit einem KGV von unter 5 für 2024 zu den niedrigsten des Sektors gehört, bleiben Impulse aus. Ewig wird der Markt die Aktie der Deutschen Bank nicht links liegen lassen. Die Dividendenrendite dürfte in den kommenden Jahren merklich zunehmen. Investierte Anleger bleiben an Bord.