Die Deutsche-Bank-Aktie hat auf Wochensicht leichte Verluste hinnehmen müssen. Konkret steht (bisher) ein Minus von rund drei Prozent zu Buche. Zum Wochenausklang zeigt sich der DAX-Wert immerhin stabil. Spannend und kursstützend könnte ein Medienbericht sein, der die (starke) Rolle der Deutsche Bank in der sich abzeichnenden Bankenkonsolidierung verdeutlicht.
Die Deutsche Bank hat nämlich laut einem Bericht – unter Bezug auf mit der Sache vertraute Personen – des Handelsblatts im vergangenen Herbst mögliche Deal-Szenarien rund um die Credit Suisse geprüft. Damals war die Zukunft der Schweizer Bank nach einer Serie von Skandalen und finanziellen Rückschlägen überaus ungewiss.
Das Frankfurter Geldhaus habe einzelne Sparten wie das Asset und Wealth Management des Zürcher Konkurrenten analysiert, heißt es weiter. Der Branchenprimus hätte dann schnell aktiv werden können, sofern tatsächlich attraktive Geschäftsbereiche verkauft worden wären. Die Credit Suisse hat solche Überlegungen jedoch – mit Blick auf die Kommunikation der Strategie im vergangenen Oktober – erstmal ad acta gelegt.
Dennoch wird Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing nicht müde zu betonen, dass er eine stärkere Bankenkonsolidierung in Europa sieht. Und die Deutsche Bank solle dabei als Käufer auftreten – und kein Übernahmeziel sein. Seit seinem Amtsantritt hat der Deutsche-Bank-Boss offiziell mit den „Gelben“ über eine Übernahme verhandelt und inoffiziell mit dem Schweizer Credit-Suisse-Konkurrenten UBS gesprochen. In beiden Fällen kam man nicht zusammen.
Die Aktie des Branchenprimus notiert am Freitag leicht im Plus bei 11,50 Euro. Treten weitere Käufer auf den Plan, rückt das Verlaufshoch vom 9. Februar bei 11,82 Euro ins Blickfeld. Im Anschluss rückt die psychologisch wichtige 12-Euro-Marke in den Fokus. Wird auch diese überwunden, steht das bisherige Jahreshoch (27. Januar) bei 12,36 Euro als nächstes Hindernis im Weg. Gelingt auch der Sprung über diese Hürde, dann könnte die Reise – aus technischer Sicht – durchaus bis zum 2022er-Hoch bei 14,63 Euro weitergehen. Nach unten steht indes der GD50 bei 11,46 Euro als Auffangmarke zur Verfügung – sofern die Aktie auf Schlusskurs-Basis das aktuelle Niveau halten kann.
Dass die Deutsche Bank eine aktive Rolle bei der bevorstehenden Bankenkonsolidierung spielen will, ist ein gutes Signal – ein Zeichen der Stärke. Mutige Anleger können die aktuelle Seitwärtsphase zum Einstieg nutzen, zumal die Aktie zum deutlich besser performenden Sektor Nachholpotenzial aufweist. Kursziel: 15,50 Euro.