Börsianer müssen sich weiter auf erhöhte Volatilität einstellen. Das liegt unter anderem an der weiterhin festgefahrenen Situation in Griechenland. Angeblich plant nun auch Angela Merkel mit dem Grexit. Die Deutsche Bank hat noch ganz anderen Stress.
Berlin bereitet sich auf eine Staatspleite Griechenlands vor, berichtet die Bild-Zeitung am Freitag. Es gebe konkrete Beratungen, was im Falle einer Pleite zu tun sei, so das Blatt. Danach sei unter anderem im Gespräch, bei einer Staatspleite Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland einzuführen. Außerdem werde ein Schuldenschnitt für das Land diskutiert.
Krumme Geschäfte?
Neben dem Grexit belastet erneuter juristischer Ärger den Aktienkurs der Deutschen Bank. Bei ihrer Razzia in der Deutschen Bank haben die Ermittler Material gegen neun mutmaßliche Steuerbetrüger gesammelt. Gegen die Beschuldigten werde in zwei Verfahren wegen des Verdachts der versuchten schweren Steuerhinterziehung ermittelt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Donnerstag mit.
Die Beschuldigten - acht Männer und eine Frau - im Alter von 43 bis 64 Jahren sollen im Jahr 2008 über eine Gesellschaft sogenannte Cum-Ex-Aktiengeschäfte getätigt und dann versucht haben, insgesamt etwa 43 Millionen Euro nicht gezahlte Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag beim Finanzamt geltend zu machen.
Fairer Wert: 40 Euro
Bei der Deutschen Bank ruhen die Hoffnungen der Anleger auf dem neuen Chef John Cryan. Durch seine Aufräumarbeiten bei der UBS hat sich der Brite in der Branche einen exzellenten Ruf als Sanierer erarbeitet. Sobald sich der Markt erholt, sollte die Aktie der Deutschen Bank die Bremse lösen. DER AKTIONÄR hält es für wahrscheinlich, dass mit Cryan am Ruder die Aktie – ein solides Marktumfeld vorausgesetzt – sich auf Sicht von zwölf Monaten ihrem fairen Wert von 40 Euro nähern wird. Stopp bei 24,50 Euro setzen.
(Mit Material von dpa-AFX)