Der Aufsichtsratschef Paul Achleitner hört im Mai 2022 auf, mögliche Nachfolger winken ab. Die Deutsche Bank sucht noch immer einen neuen Chefkontrolleur, vielleicht auch aus dem Ausland. Derweil läuft es operativ weiterhin gut, auch im volatilen Investmentbanking. Charttechnisch sind die Titel wieder interessant.
Der Österreicher Achleitner saß seit 2012 dem Aufsichtsrat vor und ist umstritten. Er habe den Umbau zu spät forciert und zu lange eine Sanierung hinausgezögert, monieren Kritiker. Im Mai nächsten Jahres ist aber endgültig Schluss. Deutsche-Börse CEO Theodor Weimer sitzt bereits im Aufsichtsratsgremium und galt lange als Favorit für die Nachfolge. Doch ihm wird wenig Interesse nachgesagt, die Aufgabe tatsächlich übernehmen zu wollen.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg hat das Nominierungskomitee den Headhunter Egon Zehnder International beauftragt. Auf der Liste potenzieller Kandidaten stehen nun offenbar auch Manager aus dem Ausland. Die Zeit drängt, da die Bankenaufsicht der EZB bis Ende November einen Nachfolger für Achleitner präsentiert haben wolle.
Handel läuft wieder besser
Operativ läuft das Geschäft offenbar, der Handel im Investmentbanking soll sich zuletzt wieder beschleunigt haben. „Der Juli begann für die Märkte im Allgemeinen ziemlich gedämpft“, sagte Mark Fedorcik, der Leiter der Investmentbank, am Dienstag auf einer virtuell von Barclays veranstalteten Konferenz. „Wir haben eine gute Belebung im August und jetzt in den ersten beiden Septemberwochen.“ Die Deutsche Bank sieht auch eine „robuste Aktivität“ in Teilen des Finanzierungsbereichs und in der Beratung bei Transaktionen und Kapitalerhöhungen.
Ein ausländischer Manager könnte bei der Deutschen Bank auch frischen Wind bringen und den Umbau weiter antreiben. Die Aktie hält sich dagegen über der Marke von 11,00 Euro, der nächste Widerstand wäre nun der GD100 bei 11,08 Euro. Investierte bleiben an Bord, Mutige können die positive Entwicklung beim Chart zum Einstieg nutzen.