Die Deutsche Bank lädt heute zu ihrer Hauptversammlung. Wichtigster Punkt ist die Neuwahl des Chefkontrolleurs, denn der bisherige Vorsitzende des Aufsichtsrates tritt nicht mehr an. Auch der Geschäftsbericht wird vorgestellt. Die Experten blieben zuletzt auch für das laufende Jahr optimistisch.
Deutschlands größtes Geldhaus bekommt einen neuen Chefkontrolleur: Die Hauptversammlung an diesem Donnerstag ist für Aufsichtsratschef Paul Achleitner die letzte in dieser Funktion. Nach zehn Jahren im Amt verlässt der inzwischen 65-Jährige den Frankfurter DAX-Konzern. Nachfolger soll Alexander (Alex) Wynaendts werden, der sich bei dem Aktionärstreffen zur Wahl stellt. Wynaendts begann seine berufliche Laufbahn bei ABN Amro, wo er 13 Jahre im Private Banking und im Investmentbanking in Amsterdam und London tätig war. Von 2008 bis 2020 war er Chef des niederländischen Versicherungskonzerns Aegon.
Die Geschäfte der Deutschen Bank liefen zuletzt gut. Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern den höchsten Jahresgewinn seit 2011, das laufende Jahr begann mit einem Milliardengewinn im ersten Quartal. Der Vorstand um Konzernchef Christian Sewing erklärt die Trendwende mit dem tiefgreifenden Umbau des Instituts. Der Konsens bleibt trotz der konjunkturellen Sorgen optimistisch, in den vergangenen vier Wochen wurde die Prognose für den Vorsteuergewinn 2022 um 165 Millionen Euro auf 5,47 Milliarden Euro angehoben.
Auch die Aktionäre sollen teilhaben und nach zwei Nullrunden für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 20 Cent je Anteilschein erhalten. Über diese Ausschüttung von rund 400 Millionen Euro wird die Hauptversammlung entscheiden.
Der Kurs hat sich im Bereich 9,20 Euro stabilisiert und tendierte in den letzten Tagen höher. Größere Überraschungen bietet die Hauptversammlung wohl nicht. Investierte bleiben mit einem Stopp von 8,10 Euro dabei.
Mit Material von dpa-AFX.