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Deutsche Bank: Das hat niemand auf dem Schirm - zusätzliches Russland-Risiko

Deutsche Bank: Das hat niemand auf dem Schirm - zusätzliches Russland-Risiko
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Fabian Strebin 04.03.2022 Fabian Strebin

Der Abwärtstrend bei Bankaktien hält an. Neben den geschäftlichen Verflechtungen kommen nun immer mehr Beteiligungen und Töchter der Institute in den Fokus. Erste Geldhäuser denken über Verkäufe nach. Auch die Aktien der Deutschen Bank geben heute wieder kräftig ab. Dabei spielt allerdings noch ein anderes Thema eine Rolle, das aktuell noch unter dem Radar fliegt.

Werden russische Schuldner ihre Ausstände noch bezahlen können und wollen? Ist ein Rückzug aus Russland aus Reputationsgründen angebracht? Und mit welchen Kosten wäre das verbunden? Diese und weitere Fragen stehen bei europäischen Banken aktuell im Fokus der Überlegungen. Erste Institute wie die stark in Russland und Osteuropa engagierte Raiffeisenbank International sollen bereits über einen Rückzug nachdenken. Ähnliche Überlegungen soll es bei der UniCredit geben.

Viele IT-Experten sitzen in Russland

Bei der Deutschen Bank rückt heute jedoch ein anderer Aspekt der Russland-Aktivitäten in den Mittelpunkt. Denn der Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben 1.500 Mitarbeiter in einem IT-Center. Bisher gibt es auch in Deutschland noch keine Hinweise auf großflächige Cyberattacken aus Russland. Allerdings ist das eine der größten Befürchtungen vieler Experten.

Geschäftsbetrieb in Gefahr?

In Sankt Petersburg und Moskau entwickeln und warten 1.500 IT-Experten der Deutschen Bank Software für das globale Handelssystem und das Hauptsystem Corporate Banking. Das berichtet die Financial Times. Je nach Entwicklung der politischen Lage könnte der Konzerne diese Mitarbeiter verlieren. Die Deutsche Bank selbst versicherte, dass man seit der Eskalation der Ukraine-Krise Stresstests und Notfallübungen durchführe, um den Verlust der Einheit zu simulieren.

Die Deutsche Bank erklärte der Financial Times, Russland sei nur eines von mehreren Tech-Zentren, über die der Konzern auf der Welt verfüge. Die Bank sei zuversichtlich, dass der tägliche Betrieb ihres Handelsgeschäfts durch den Krieg nicht beeinträchtigt werde.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Der Markt reagiert auf die negativen Nachrichten bei der Deutschen Bank mit einem weiteren scharfen Abverkauf. Im heuten Handel ist die Aktie unter die Marke von 10-Euro abgetaucht und hat auch das 52-Wochen-Tief bei 9,70 Euro unterschritten.

Bankaktien leiden aktuell am stärksten unter den wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine. Besonders die hohe Unsicherheit und Cyberrisken führen zu immer tieferen Kursen. Anleger lassen die Finger von dem Papier.

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