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Deutsche Bank, Commerzbank und Co: Vorliebe für Steueroasen unverkennbar

Deutsche Bank, Commerzbank und Co: Vorliebe für Steueroasen unverkennbar
Foto: Shutterstock
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Carsten Kaletta 06.09.2021 Carsten Kaletta

Viele europäische Banken, darunter wohl auch Deutsche Bank und Commerzbank, machen laut einer neuen Studie einen signifikanten Teil ihrer Gewinne in Steueroasen. Die Europäische Beobachtungsstelle zur Steuerpolitik fand bei einer Untersuchung von 36 großen Finanzinstituten heraus, dass diese im Schnitt 20 Milliarden Euro Gewinn pro Jahr in Steueroasen verbuchen. Das entspricht laut der am Montag veröffentlichten Studie 14 Prozent der gesamten Gewinne vor Steuern.

Die Studie fand auch heraus, dass der Profit pro Bankmitarbeiter in Steueroasen viel höher ist als in anderen Ländern. Das weise darauf hin, dass Institute wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank Gelder in Steueroasen verlegten, um weniger Steuern zu zahlen, schrieben die Forscher. Sie klassifizierten 17 Gebiete wie die Bahamas, aber auch EU-Länder wie Irland, Malta oder Luxemburg wegen ihrer niedrigen Steuersätze als Oasen.

HSBC ist Spitzenreiter, auch Deutsche Bank vorn dabei

Insgesamt blieb laut der Studie die Aktivität der Banken in Steueroasen zwischen 2014 und 2020 konstant. Neun Banken verbuchten demnach keine Gewinne in Steueroasen, andere wie die britische HSBC bis zu 58 Prozent ihres Gewinns vor Steuern. Die Deutsche Bank war bei den Spitzenreitern dabei und verbuchte im Schnitt 27 Prozent ihres Gewinns in Steueroasen wie zum Beispiel Luxemburg - obwohl dort nur ein sehr kleiner Teil der Mitarbeiter tätig ist.

Globale Mindestbesteuerung als Ziel

Der Europaabgeordnete Sven Giegold (Grüne) urteilte, das Papier zeige die Notwendigkeit einer effektiven Mindestbesteuerung von großen Unternehmen. Bei einem Mindeststeuersatz von 15 Prozent müssten die untersuchten Banken aus elf Ländern laut der Studie beispielsweise drei bis fünf Milliarden Euro mehr Steuern zahlen. Auf solch eine globale Mindeststeuer für große Unternehmen hatten sich die G20 Länder im Juli prinzipiell geeinigt.

Die Deutsche Bank als auch die Commerzbank beenden den heutigen Handelstag (Montag) mit Aufschlägen von rund zwei beziehungsweise 1,5 Prozent.

Deutsche Bank (WKN: 514000)
Commerzbank AG (WKN: CBK100)

Klar, nutzen Unternehmen aus monetären Gründen Steuer-Oasen. Die globale Mindestbesteuerung ist zwar beschlossen, allerdings stehen noch keine Details und konkrete Auswirkungen fest. Die Aktie der Deutschen Bank und der Commerzbank befinden sich weiterhin auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Die Kursziel lauten : 15,00 Euro (Deutsche Bank) und 8,50 Euro (Commerzbank).

(Mit Material von dpa-AFX)

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von Commerzbank befinden sich im Aktionär-Depot von DER AKTIONÄR.

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