Die Sorge vor einer Gaskrise nimmt weiter zu. Experten befürchten, dass Russland demnächst kein Gas mehr liefert. Das hätte auch für die Teuerung negative Auswirkungen. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing äußerte sich gestern zu diesem Thema auf einer Konferenz in Frankfurt.
„Der anhaltende Preisdruck hat ein enormes disruptives Potenzial, und er erhöht das Risiko einer globalen Rezession im nächsten Jahr. Ich kann nicht verleugnen, dass ich mir Sorgen darüber mache, was uns in den nächsten 12 Monaten bevorsteht", sagte Sewing am Montag auf der Eurofinance Summit Konferenz in Frankfurt.
EZB sollte schneller die Zinsen erhöhen
Vor diesem Hintergrund seien höhere Leitzinsen unabdingbar. „Wir wünschen uns auch von der EZB, dass sie nun schneller als bislang angekündigt die Zinsen erhöht werden“, so Sewing. Es gebe aktuell ein seltenes Zusammenspiel von Risikofaktoren, wie der Russland-Krieg, die Energiekrise, die Pandemie und die Inflation. „Wir steuern auf ein Jahrzehnt hoher Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität zu.“ Das Risiko einer Banken- oder einer Eurokrise sehe er jedoch nicht.
Es wird eng
Viel hängt nun davon ab, ob in den nächsten Wochen die Gas-Lieferungen nach Deutschland von russischer Seite eingestellt werden. Kommt es dazu, dürfte die Inflation weiter steigen und Deutschland auf eine Rezession im Herbst zusteuern. Das dürfte auch die Deutsche Bank bei der Risikovorsorge unter starken Druck setzen. Es drohen Kreditausfälle.
Die Aktie hält sich noch über der Marke von 8,00 Euro. Positive Impulse fehlen jedoch. Die Risiken nehmen im Gegenteil zu. Anleger greifen daher nicht in das fallende Messer und meiden die Aktie. Sie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR mehr.