An diesem Mittwoch legt die größte Bank des Landes ihre Zahlen für das abgelaufene dritte Geschäftsquartal 2018 vor. Nachdem Finanzvorstand James von Moltke im September durchblicken ließ, dass die Geschäfte schlechter als erhofft liefen, sind die Erwartungen des Marktes in den letzten Wochen sukzessive gesunken. Die Deutsche Bank sollte deshalb diese erfüllen können.
Gewinneinbruch programmiert
Nach den von der Bank veröffentlichten Schätzungen rechnen Analysten für das dritte Quartal im Schnitt mit 328 Millionen Euro Vorsteuergewinn und gut 150 Millionen Euro Überschuss. Beides Werte deutlich unter den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums, in dem die Bank – damals noch unter Führung von John Cryan – vor Steuern 933 Millionen Euro und nach Steuern knapp 650 Millionen Euro verdient hatte.
Finanzchef von Moltke hatte die Märkte Ende September bereits auf einen deutlichen Gewinneinbruch vorbereitet: Er fühle sich mit den aktuellen Einschätzungen der Analysten recht wohl, sagte er damals. Ein Problem der Bank sind die Kosten, die im Branchenvergleich immer noch hoch sind und laut Analysten sich im dritten Quartal auf knapp 5,5 Milliarden Euro belaufen dürften. Deutsche-Bank-Chef Sewing kommt hier einfach nicht schneller voran, wie er selbst zugibt: "Es gibt noch viel zu tun", sagte er zur Halbjahresbilanz.
Kämpferischer Vorstand
Sewing zeigte sich kürzlich trotz beschlossener Einschnitte im Kapitalmarktgeschäft seines Hauses weiter kämpferisch: "Unser globaler Anspruch wird unter meiner Führung nicht zur Debatte stehen." Er hielte es angesichts der Spannungen zwischen den USA und Europa für "riskant, die wichtige Funktion der Finanzierung und des Risikomanagements wenigen außereuropäischen Banken zu überlassen".
Kein Kauf!
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Das kompetitive Marktumfeld, die Niedrigzinspolitik der EZB, die überbordende Regulierung - all das wird der Deutschen Bank weiter zusetzen und ein Comeback vorerst nahezu unmöglich machen. Es ist noch nicht die Zeit, in die Aktie zu investieren.