Die Deutsche-Bank-Aktie trägt heute mit Abstand das Schlusslicht im DAX. Nachdem es vergangenen Freitag noch um satte fünf Prozent nach oben ging, crasht das Papier heute regelrecht. In der Gesamtbranche auf dem Kontinent sieht es nicht besser aus, doch auch hier rangieren deutsche Banken auf den letzten Plätzen. Dafür gibt es einen Grund.
Die Energiekrise setzt Bankaktien in Europa heute stark unter Druck. Der Branchenindex Euro-Stoxx-Banks fällt um 3,5 Prozent, stärker als der Euro-Stoxx. Ein Marktteilnehmer sagt gegenüber dem Nachrichtenportal Dow-Jones: „Die Banken stecken mit Finanzierungen bei den Versorgern drin, zudem sind hohe Volumina an Derivaten auf Energie draußen“.
Jochen Stanzl von CMC Markets ergänzt: „Die Angst vor einer Lehman-artigen Krise im europäischen Energiesektor wächst.“ Er warnt, am Markt könne es zu sogenannten Margin Calls kommen, also finanziellen Ausgleichsforderungen der Terminbörse, die sich ihrerseits vor Verlusten schützen wolle. Entsprechende Marktteilnehmer am Energiemarkt würden an einem gewissen Punkt zwangsliquidiert, offene Positionen zum nächsten Preis aufgelöst, egal, wo dieser Preis liege.
Im DAX fällt die Aktie der Deutschen Bank um 5,4 Prozent und ist damit der größte Verlierer. Auch im europäischen Branchenindex hat sie den letzten Platz inne. Maßgeblich für die Sorgen dürfte der Stopp der russischen Gaslieferungen über Nord Stream 1 vom Samstag sein, der für unbestimmte Zeit gelten soll.
Investierte Anleger bleiben dabei und verlieren nicht die Nerven. Zum Wochenbeginn muss der Markt die neue Inforation erst einmal verarbeiten. Die 50-Tage-Linie bei 8,36 Euro wurde unterschritten. Der Stopp bei 5,90 Euro bleibt bestehen.