Die Deutsche Bank ist gut ins neue Jahr gestartet. Zwischenzeitlich stand ein Plus von 13 Prozent seit Jahreswechsel zu Buche. Gestern sackte die Aktie dann um knapp zwei Prozent ab. Hintergrund ist eine Analyse des Vermögensverwalters MainFirst wonach das abgelaufene Quartal für die Deutsche Bank wenig erfreulich verlaufen sei. Doch der Schuh drückt nicht nur dort.
Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing muss sparen, denn die Kosten des Geldhauses sind viel zu hoch. Dafür sollen jetzt auch die Mitarbeiter ihren Anteil leisten. Konkret plant die Bank die Boni zu kürzen. Im vergangenen Jahr waren es 2,30 Milliarden Euro. Nun soll der Pool nach verschiedenen Meldungen um durchschnittlich zehn Prozent schrumpfen. Laut Handelsblatt will die Bank stärker zwischen sehr guten und weniger guten Mitarbeitern unterscheiden. Damit dürfte die Spreizung höher ausfallen als zuvor.
Gewinn im Visier
Liegt die Ausschüttung tatsächlich unter zwei Milliarden Euro, dann hätte die Bank nur im Krisenjahr 2016 weniger an die Mitarbeiter ausgezahlt. Die Boni sind aber eine wichtige Stellschraube für den Jahresgewinn. Hier hat Sewing den Anlegern schwarze Zahlen versprochen. Analysten erwarten im Schnitt einen Nettogewinn von 542 Millionen Euro für das Gesamtjahr 2018.
Schwierige Entscheidung
Im Zweifelsfall ist Sewing ein Jahresgewinn wichtiger als hohe Boni für die Mitarbeiter. Doch die Kürzung ist ein gefährlicher Balanceakt. Gerade im Investmentbanking könnte es zu einer Abwanderung von frustrierten Mitarbeitern kommen. Das würde es noch schwieriger machen, den Trend, dass die Erträge schneller sinken als die Kosten, umzukehren.
Die Deutsche-Bank-Aktie schließt heute an die Kursverluste von gestern an. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen und sehen daher von einem Investment ab.