Im freundlichen Gesamtmarkt konnte die Aktie der Deutschen Bank gestern einen Sprung nach oben machen. Damit kommt ein wichtiger Widerstand erneut in Reichweite. Eine Schwäche hatte die gestrige Entwicklung allerdings, im frühen Handel geben die Papiere heute wieder etwas nach.
Mit einem Plus von 2,8 Prozent ging die Aktie der Deutschen Bank gestern aus dem Handel. Damit konnte sich die Notierung von der 50-Tage-Linie bei 10,00 Euro klar absetzen. Diese wurde im gestrigen Intraday-Handel überwunden. Fast wäre dabei auch ein wichtigerer, gleitender Durchschnitt gefallen: Die 200-Tage-Linie bei 10,25 Euro. Kurz gelangte der Kurs an diese Marke heran, fiel dann aber wieder zurück.
Nach dem ersten Schock über die Eskalation im Nahen Osten am Montag setzte am gestrigen Dienstag der erste Versuch einer Erholung am Gesamtmarkt ein. Davon profitierten auch Finanzwerte wie die Deutsche Bank. Ebenfalls Rückenwind kam dabei für die Aktie von einer neuen Analystenempfehlung.
Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für die Aktie Deutsche Bank vor den Quartalszahlen am 25. Oktober von 17,00Euro auf 17,40 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Das Geldhaus dürfte eine solide operative Entwicklung ausweisen, schrieb Analyst Andreas Pläsier in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Der Experte schraubte seine Ertrags- und Gewinnprognosen für die Jahre 2023 bis 2025 leicht nach oben.
Für das Gesamtjahr 2023 rechnet er nun mit einem Anstieg der Umsätze um fast sieben Prozent auf 29 Milliarden Euro. Das sei das obere Ende der Guidance der Deutschen Bank selbst. Die Nettozinserträge sollen nach seinen Prognosen in den kommenden Quartalen nur moderat auf 3,4 bis 3,4 Milliarden Euro sinken. Die Kostenbasis dürfte im laufenden Jahr auf Höhe der Management-Prognose von 20 Milliarden Euro liegen.
Die Aktie konnte gestern die 200-Tage-Linie nicht überwinden. Dass es zu keinem Ausbruch kam und die Papiere heute wieder etwas nachgeben, dürfte auch am Volumen liegen: Gestern wurden 8,17 Millionen Deutsche-Bank-Aktien gehandelt, das war aber weniger als der Durchschnitt der letzten zehn Tage von 9,40 Millionen.
Aus charttechnischer Sicht macht die Notierung weitere Fortschritte. Fundamental werden die Quartalszahlen Ende Oktober für Bewegung sorgen. Bereits diesen Freitag warten zudem die US-Konkurrenten mit Zahlen auf, was ebenfalls für Impulse sorgen dürfte. Wer noch nicht investiert ist, wartet aber auf jeden Fall einen nachhaltigen Ausbruch über die 200-Tage-Linie ab. Alle anderen bleiben an Bord.