Harte Zeiten für die Aktionäre der Deutschen Bank. Nahezu täglich markiert die Aktie des Branchenprimus neue Tiefststände. Doch bei den Optimisten werden Erinnerungen an die Kapitalerhöhung bei der Commerzbank AG im vergangenen Jahr wach. Kommt es also doch noch zum großen Befreiungsschlag für das DAX-Institut?
„Alle Ampeln der Chartanalyse stehen auf rot“, heben Charttechniker weiter den Finger, wenn sie über die Aktie der Deutschen Bank sprechen. Seitdem bekannt ist, dass das Institut mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld einsammeln will, befindet sich der Kurs in einem intakten Abwärtstrend auf Talfahrt.
Wohin geht die Reise? Erste zaghafte Unterstützungszonen werden im Bereich um 27,25 Euro ausgemacht. Die nächste Auffangzone haben Liniendeuter im Bereich um 26,16 und 26,60 Euro erkannt. Allerdings bleibt abzuwarten, ob diese Marken die aktuelle Kurs-Lawine aufhalten können. Daher scheint auch ein Abrutschen bis in den Bereich von 22,50 Euro denkbar.
Während der aktuell laufenden Kapitalerhöhung gegen Bezugsrecht ist dieses Kursverhalten nicht ungewöhnlich. Aktionäre können für 18 alte Aktien fünf neue zu einem Preis von 22,50 Euro erwerben. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 20. Juni. Zeitgleich findet ein Bezugsrechtehandel statt. Insgesamt wird die Deutsche Bank AG rund 8,5 Milliarden Euro einsammeln. 1,75 Milliarden Euro hat die Deutsche Bank bereits erfolgreich bei den Scheichs aus Katar platziert.
Dennoch könnte sich schon bald ein sehr gutes Einstiegsniveau bei dem DAX-Flaggschiff ergeben. Wiederholt sich die Geschichte? Im vergangenen Jahr führte eine im DAX notierte Großbank eine Kapitalerhöhung durch. Im Zuge der Ankündigung und der Ausgabe der neuen Aktien ging es mit dem Kurs zunächst noch deutlich in den Keller. Ab Sommer erholte sich die Aktie allerdings wieder und konnte sich in der Spitze mehr als verdoppeln. Der Name der Bank: Commerzbank. Sollte sich diese Geschichte tatsächlich wiederholen, dann würden Anleger mit einem Engagement bei der Deutschen Bank einen richtig guten Fang machen.
Für ein größeres Kaufsignal müsste die Aktie den Abwärtstrend bei aktuell 29,35 Euro durchbrechen. Zur Erinnerung: am 16. Januar 2014 markierte die DAX-Aktie ein Jahreshoch bei 40,00 Euro. Seitdem befindet sich die Aktie im Rückwärtsgang. Anleger sollten aber noch die Füße still halten und das Ende des Bezugsrechtehandels abwarten. DER AKTIONÄR bleibt am Ball, das Kauflimit bleibt vorerst weiter bei 26 Euro.