Die Banken-Analysten in Amerika müssen sich die Frage gefallen lassen, wie sie auf die Prognosen für die Quartalszahlen der großen US-Institute gekommen sind. Nach der Citigroup haben am Dienstag mit JPMorgan und Goldman Sachs zwei weitere US-Banken die Konsensschätzungen für das zweite Geschäftsquartal weit übertroffen. Den Anlegern hierzulande ist das egal - sie kaufen, insbesondere die Deutsche Bank.
An dieses Bild muss man sich erst wieder gewöhnen: Die Aktie der Deutschen Bank nimmt zur Stunde Platz 1 unter den DAX-Gewinnern ein. Die überraschend guten Zahlen aus Amerika wirken sich also auch auf das krisengeschüttelte DAX-Institut aus.
US-Banken schlagen Erwartungen deutlich
JPMorgan Chase hat zwar weniger verdient, lag aber deutlich über den Schätzungen der Analysten. Die hatten ein bereinigtes Ergebnis von 1,31 Dollar je Aktie erwartet, herausgekommen sind 1,59 Dollar. Ein schleppend laufender Handel mit Aktien und Anleihen hat am Gewinn der größten US-Bank genagt, erklärte der an Krebs erkrankte Bankchef Jamie Dimon am Dienstag in New York. Es habe einen "branchenweiten Gegenwind in den Finanzmärkten und dem Hypothekengeschäft" gegeben. Dennoch habe sich die Bank gut geschlagen. "Gegen Ende des Quartals haben wir ermutigende Zeichen quer durch unsere Geschäfte gesehen."
Auch Goldman Sachs hat die Erwartungen des Marktes deutlich geschlagen. Die Analysten hatten im Schnitt mit Erträgen von rund acht Milliarden Dollar und einem Gewinn von 3,09 Dollar pro Aktie gerechnet. Das Institut verdiente jedoch bei Erträgen von 9,13 Milliarden Dollar 4,10 Dollar pro Aktie.
Leichte Erholung
Die beiden Banken im DAX können von den starken US-Zahlen profitieren. Die Aktie der Deutschen Bank notiert sogar wieder über der wichtigen 26-Euro-Marke. Die Commerzbank arbeitet sich langsam wieder nach oben, verbucht aber immer noch ein Minus gegenüber dem Vortag. In der aktuellen Ausgabe hat DER AKTIONÄR die beiden Großbanken noch einmal genauer unter die Lupe genommen und quasi einem Stresstest unterzogen. Ausgabe Nr. 30/2014 steht hier für Sie als ePaper zum Abruf bereit.
(Mit Material von dpa-AFX)