Bei der Deutschen Bank gehen die Meinungen der Analysten weit auseinander. Zuletzt gab es vor allem skeptische bis pessimistische Expertenkommentare. Ein Analyst sieht allerdings noch deutlich Luft für die Aktie.
Zehn Analysten empfehlen die Deutsche-Bank-Aktie derzeit zum Kauf. 18 Experten sagen „Halten“, 16 Analysten raten den Anlegern zum Verkauf der Aktie. Im Schnitt sehen die Analysten Luft für die Aktie bis 30,98 Euro – macht ein Potenzial von 7,5 Prozent.
Besonders bullish für die Aktie 38,90 Euro, er sagt „Kaufen“. Ganz anderer Meinung ist Andrew Lim von Societe Generale. Er sagt „Verkaufen“ mit Kursziel 23 Euro.
„Keine verlorene Zeit“
Die Deutsche Bank stand in der vergangenen Woche im Brennpunkt der Anleger. Grund war die Hauptversammlung des DAX-Konzerns. Dort machte die Deutsche Bank unmissverständlich klar: Das Unternehmen will seinen umstrittenen Kurswechsel mit einem neu aufgestellten Vorstand vorantreiben. „Auch wenn manche über Phantomschmerzen zu verfügen scheinen: Richtungsdiskussionen gehören der Vergangenheit an“, betonte Aufsichtsratschef Paul Achleitner.
Co-Chef Jürgen Fitschen sagte, die vergangenen drei Jahre seien „keine verlorene Zeit" gewesen. „Wir fühlen uns auf einer besseren Basis als vor drei Jahren." Allerdings sei der Abbau von Altlasten teurer und dauere länger als gedacht. Zudem habe das Management die neuen Vorgaben der Aufseher weltweit unterschätzt.“
Das Management der Deutschen Bank wird neu organisiert. Privatkunden-Chef Rainer Neske, der vergeblich gegen die Trennung von der Postbank gekämpft hatte, wird die Deutsche Bank nach 25 Jahren zum 30. Juni verlassen. Der zweite Mann in der Privatkunden-Sparte, Christian Ricken, verliert seinen Posten im erweiterten Vorstand. Neuer Privatkunden-Chef wird überraschend Christian Sewing, der seit Jahresbeginn für die juristischen Altlasten zuständig ist.
Der vor allem in Deutschland umstrittene Jain übernimmt die Verantwortung für Strategie und Organisationsentwicklung. Fitschen, der durch den laufenden Kirch-Prozess in München belastet ist, bekommt keine neuen Aufgabengebiete, sondern gibt die Zuständigkeit für die unternehmensinterne „Bad Bank“ ab.
Kursziel: 40 Euro
DER AKTIONÄR sieht den fairen Wert der Deutschen-Bank-Aktie bei 40 Euro. Der Stopp sollte bei 24,50 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)