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26.08.2024 Philipp Schleu

Deutsche Automobilindustrie vor Schreckensurteil

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BMW

Bereits im Vorfeld der kürzlich vorübergehend eingeführten Importzölle auf chinesische Elektroautos in die EU befürchteten die deutschen Autohersteller Vergeltungsmaßnahmen aus China. Diese Befürchtung könnte nun Realität werden. Denn mit möglichen Importzöllen auf Verbrenner hat China ausländische Autobauer nun im Visier. Das sagt die Politik.

Wie am Freitag bekannt wurde, hat das chinesische Handelsministerium Experten sowie Industrieverbände und Branchenvertreter eingeladen, um Meinungen und Vorschläge zu einer Erhöhung der Zölle auf importierte Verbrennerautos mit großen Motoren einzuholen. Nähere Angaben zu Teilnehmern oder Ergebnissen des Treffens machte das Ministerium nicht.

Bereits im Mai hatte die chinesische Handelskammer in Brüssel als Reaktion auf die damals noch drohenden Zusatzzölle vor einer Erhöhung der Zölle auf nach China importierte Autos gewarnt. Damals hieß es unter Berufung auf Insider, die betroffenen Fahrzeuge könnten mit einem Zoll von 25 Prozent belegt werden.

Diese mögliche Maßnahme habe "Auswirkungen auf europäische und US-amerikanische Automobilhersteller, insbesondere angesichts der jüngsten Entwicklungen", teilte die Kammer damals mit. Auch deutsche Autobauer wären von Importzöllen spürbar betroffen.

Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Die USA haben bereits hohe Strafzölle auf chinesische Elektroautos verhängt. In der EU ist noch offen, ob die Strafzölle tatsächlich kommen. Die Kommission muss die Entscheidung unter den 27 EU-Staaten abstimmen lassen. Bis Ende Oktober soll Klarheit herrschen.

China kritisierte das Vorgehen scharf und warf der EU unter anderem Protektionismus und eine Verletzung der Interessen der europäischen Verbraucher vor. Parallel nimmt China bereits aus der EU importierte Waren in Anti-Subventionsuntersuchungen unter die Lupe. Betroffen sind unter anderem Branntwein, Schweinefleisch und bestimmte Milchprodukte.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, bezeichnete das Vorgehen Chinas als durchschaubar: "Nach Schweinefleisch und Milchprodukten geraten nun große Verbrennungsmotoren ins Visier der Behörden". Damit wolle China Druck auf die Bundesregierung ausüben, sich in Brüssel gegen höhere Zölle auf subventionierte Elektroautos aus China einzusetzen.

Aus Houbens Sicht wären chinesische Zölle auf große Verbrenner aus Europa sachlich nicht gerechtfertigt. Im hart umkämpften Premiumsegment seien die deutschen Hersteller seit Jahrzehnten Marktführer.

Schon jetzt haben die deutschen Automobilhersteller mit sinkenden Auslieferungszahlen in China zu kämpfen, was auch die Aktienkurse widerspiegeln. Sollten tatsächlich Importzölle in Höhe von rund 25 Prozent erhoben werden, würde die Situation nicht einfacher werden. Dennoch rät DER AKTIONÄR bei BMW aufgrund von Marge, Software und den neuen Modellen angeht sowie bei Mercedes-Benz wegen der des Aktienrückkaufprogramms und der Dividende zum Kauf. VW hingegen hat viele hausgemachte Probleme, die es zu Lösen gilt, während Porsche vor allem von Lieferengpässen belastet wird. Bei diesen beiden Papieren bleiben Anleger an der Seitenlinie.

(Mit Material von dpa-AFX)

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz., Porsche AG .

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