+++ Biotech Hot-Stock vor Kursrally +++
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09.08.2023 ‧ Max Gross

Der nächste Earnings-Crash: Upstart verliert nach schwachen Quartalszahlen 20 Prozent

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Upstart Holdings Inc

Heftige Kursausschläge während der US-Quartalssaison gehören dazu, vor allem in den schwankungsfreudigen Aktien von Wachstumsunternehmen. In der laufenden Earnings Season häufen sich allerdings die Fälle crashartiger Abverkäufe. Heute trifft es nach schwachen Zahlen den Kreditvermittler Upstart Holdings.

Nach einem wohlwollenden Auftakt vor drei Wochen zeigt sich die laufende Berichtsperiode zunehmend von ihrer unbequemen Seite: Cybersecurity-Wert Fortinet verlor am Freitag fast 30 Prozent, AKTIONÄR-Depotwert Super Micro Computer dürfte heute zweistellig nachgeben und selbst Anlegerliebling Apple blieb nach ernüchternden Zahlen in der vergangenen Woche von Verlusten nicht verschont.

Hohe Erwartungen konnten nicht erfüllt werden

Nach einem wochen- und monatelangen Bullensturm ohne nennenswerte Rücksetzer und stark gestiegenen Kursen liegen die Erwartungen an die Zahlenwerke der Unternehmen inzwischen entsprechend hoch. Können diese nicht erfüllt werden, drohen heftige Abschläge - das bekommt jetzt auch der Kreditvermittler Upstart Holdings zu spüren, der gestern nachbörslich um 20 Prozent eingebrochen ist.

Der auf Verbraucherkredite spezialisierte, mit KI-gestützten Bewertungssystemen arbeitende Vermittler präsentierte gestern Abend zwar ein Zahlenwerk über den Erwartungen des Marktes. Angesichts eines Umsatzrückgangs von knapp 41 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 136 Mio. Dollar heißt das allerdings nicht viel.

Immerhin verbesserte sich die Ertragslage: Nach einem (bereinigten) Gewinn von 0,01 Dollar pro Aktie im Vorjahr erzielte Upstart nun 0,06 Dollar. Analysten hatten damit gerechnet, der Kreditvermittler würde wie in den Quartalen zuvor wieder einen Fehlbetrag ausweisen müssen.

Schwache Prognose, fehlende Profitabilität

Die Prognose des von einem illustren Management-Team gegründeten Finanzdienstleisters, einige der Vorstände arbeiteten früher für die Google-Mutter Alphabet, mit an Bord ist außerdem eine Stipendiatin des deutsch-US-amerikanischen Milliardär und Tech-Investors Peter Thiel, fiel verhalten aus: 

Im kommenden Quartal wird ein Umsatz in der Größenordnung des abgelaufenen Vierteljahres erwartet. Beim Gewinn droht ein weiterer Rückschlag, beim nicht bereinigten sowieso. Kalkuliert wird ein Fehlbetrag von 38 Mio. Dollar, das entspricht einem Viertel der erwarteten Erlöse und zeigt, wie weit das Unternehmen noch von Profitabilität entfernt ist.

Zwar verfügt das Unternehmen über 440 Mio. Dollar liquide Mittel, diesen stehen aber etwas mehr als eine Milliarde Dollar Schulden gegenüber. Angesichts der mauen Profitabilitätsprognose kommt der heftige Kurseinbruch daher nicht überraschend.

Upstart Holdings Inc (WKN: A2QJL7)

Gegenüber dem Jahreswechsel hatten sich die Papiere zeitweise mehr als verfünffacht; Anleger sind bereitwillig darauf aufgesprungen, dass das Unternehmen zur Bewertung der Kreditwürdigkeit und Bonität seiner Kunden auch auf KI-Systeme zurückgreift. Angesichts der am heutigen Handelstag zu erwartenden Verluste dürfte der Hype-Train aber erstmal zum Stehen kommen.

Ein kräftiger Umsatzrückgang, eine schwache Prognose und hohe Schulden und das alles in einem Hochzinsumfeld und nach einer Vervielfachung des Aktienkurses seit dem Jahreswechsel?

Das dürfte den Marktteilnehmer heute zurecht zu viel des Guten sein und diese sich massenhaft zum Verkauf entscheiden. Angesichts des für den Moment fehlenden Pfades hin zu nachhaltiger Profitabilität meiden Anleger das Papier.

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