Luftfahrt-Aktien verlieren an der Wall Street am Mittwoch auf breiter Front an Boden. Ein enttäuschender Ausblick von Delta Air Lines drückt auch die Papiere von American Airlines und United Airlines klar ins Minus. Auch die Lufthansa könnte die Gründe für die verhaltene Prognose zu spüren bekommen.
Dabei waren die Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal von Delta durchaus gut. Mit einem Gewinn von 1,2 Milliarden Dollar flog der Konzern den zweiten Quartalsgewinn seit Ausbruch der Corona-Pandemie ein – und den ersten ohne politische Unterstützung. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 30 Cent, Experten hatten lediglich mit 17 Cent gerechnet. Beim Umsatz übertraf der Konzern mit 9,15 Milliarden Dollar die erwarteten 8,4 Milliarden Dollar ebenfalls deutlich.
Allerdings wird für das Schlussquartal wieder ein leichter Verlust erwartet. Während sich der Umsatz weiter erholen und nur noch knapp unter dem Vor-Corona-Niveau von 11,4 Milliarden Dollar 2019 liegen soll, dürften deutlich höhere Benzinpreise auf die Profitabilität drücken. Delta erwartet einen durchschnittlichen Preis von 2,25 bis 2,40 Dollar pro Gallone – im dritten Quartal waren es lediglich 1,97 Dollar.
Die hohen Ölpreise treffen die ohnehin noch immer angeschlagenen Fluggesellschaften natürlich zur Unzeit. Entsprechend könnte der vorsichtige Delta-Ausblick auch die Lufthansa treffen. Die Kranich-Airline zählt zwar traditionell zu den am besten gegen Ölpreisschwankungen abgesicherten Unternehmen in der Branche. Dennoch ist der Anstieg natürlich ein Belastungsfaktor. Ausnahmslos mutige Anleger sollten deshalb aktuell ein Investment in Betracht ziehen.